Gelsenkirchen. Zweitligist Schalke 04 sorgt für einen verpassten Aufstieg vor: Angestellte verzichten auf Gehaltsteile, Kündigungen gibt es nicht.
Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 hat ein hausinternes Problem gelöst, das für die Angestellten des Vereins lange Zeit belastend war. Gegen Ende des vergangenen Jahres waren den rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sparpläne vorgestellt wurden, die nun zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führten.
Die Angestellten des Traditionsvereins Schalke 04 waren gefragt worden, ob sie im Falle eines Verbleibs in der Zweiten Liga über das Ende der laufenden Saison hinaus zu einem Verzicht auf Teile ihrer Gehälter bereit wären – mit der Aussicht, nach einem Bundesliga-Aufstieg mehr zu verdienen als derzeit. Denn dann würden die jetzt eingesparten Gehaltsanteile mit Zinsen zurückgezahlt.
Schalke-Krise: "Hohe sechsstellige Summe" wird eingespart
Nach Informationen dieser Redaktion haben sich mehr als 50 Prozent der Angestellten, darunter viele Führungskräfte, mit einer solchen Regelung einverstanden erklärt. Das bedeutet: Das drohende Szenario betriebsbedingter Kündigungen ist damit vorerst vom Tisch – genauer: bis Juni 2023, also bis zum Ende der nächsten Saison.
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Kein Grund, um Sektkorken knallen zu lassen, aber in jedem Fall ein Anlass für Erleichterung. Der Vorstand, bestehend aus dem neuen Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder, Finanzchefin Christina Rühl-Hamers und Sportvorstand Peter Knäbel, hatte sich zwar etwas mehr Einsparungen erhofft, gibt sich aber mit den positiven Rückmeldungen zufrieden. Wenn nun die angeforderten finalen Bestätigungen erfolgen, werde eine „hohe sechsstellige Summe“ zusammenkommen, heißt es aus Vereinskreisen. Der Vorstand bewertet sie als ausreichend, um auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu können.
Schalke: Weitere Zweitliga-Saison soll durchfinanziert sein
Dies war neben der bedeutenden Ersparnis ein ganz wichtiger Nebeneffekt: Auf der Geschäftsstelle kann wieder Ruhe einkehren, die Sorgen um Arbeitsplätze sind in der näheren Zukunft über einen klar definierten Zeitraum beseitigt. Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können durchatmen, auch der Vorstand ist erfreut über diese gute Nachricht. Nach wie vor sei es finanziell eng, heißt es, aber Schalke sei „durchfinanziert“. Das heißt, auch eine weitere Saison in der Zweiten Liga hätte keine Auflösungs-Erscheinungen zur Folge.
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Bei dem Gehaltsverzicht handelte es sich um Einschränkungen von fünf bis 15 Prozent. Angestellte mit geringen Gehältern seien gar nicht erst gefragt worden. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation hatten bereits vorher großflächige Sparmaßnahmen geführt. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga sei allein der Etat für den Lizenzspielerbereich von rund 80 Millionen Euro auf rund 20 Millionen Euro gesenkt worden. Bei den neuen Sparplänen sind die Spieler nicht um Gehaltsverzicht mit Blick auf die Zukunft gebeten worden, sie haben bereits Zweitliga-Verträge.