Gelsenkirchen. Schalke 04 kam im ersten Spiel 2022 gegen Holstein Kiel nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Die Patzer der Konkurrenz nutzte S04 nicht.
Unerwarteter Fehlstart für den FC Schalke 04 ins Zweitliga-Jahr 2022: Die Königsblauen konnten die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen und kamen im Heimspiel gegen Holstein Kiel nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Die ursprünglich ersten Vier der Tabelle starteten mit einem Unentschieden – großer Gewinner des 19. Spieltages ist Bundesliga-Absteiger Werder Bremen sowie der 1. FC Heidenheim.
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis hatte aus der kurzen Vorbereitung erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Denn in seiner Startelf gab es einige Überraschungen. Salif Sané rückte für den an Corona erkrankten Marcin Kaminski in die Innenverteidigung – auch wenn Grammozis vor dem Spiel betont hatte, Sané wäre noch nicht fit für 90 Minuten.
Winter-Neuzugänge Vindheim und Lode sitzen zunächst nur auf der Bank
Die beiden Winter-Zugänge Andreas Vindheim (Prag) und Marius Lode (Bodö/Glimt) saßen ebenso auf der Bank wie die Routiniers Dominick Drexler, Marius Bülter und Danny Latza. Drexler und Latza waren in der Vorbereitung verletzt, Bülter nicht. Für ihn stürmte Darko Churlinov. Sein Comeback feierte Top-Torjäger Simon Terodde.
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In der fünften Minute stand Terodde gleich im Blickpunkt. Nach einem Querpass von Victor Palsson löffelte er den Ball aus zwei Metern Entfernung an die Latte – eine Szene für jeden Jahresrückblick. Doch Terodde stand im Abseits, der Treffer hätte nicht gezählt. In der Anfangs-Viertelstunde legte Schalke ein hohes Tempo vor. Die Kieler, denen acht Spieler fehlten, darunter alle vier Ex-Schalker, kamen kaum hinterher. In der 15. Minute hatte Blendi Idrizi Schalkes zweite dicke Chance: Nach einem Terodde-Pass hatte er nicht genug Mut, um selbst abzuschließen. Sein Querpass war aber zu unpräzise. Weil die Flanken von Linksverteidiger Thomas Ouwejan sämtlich in der Kieler Abwehr hängenblieben, stand es trotz aller Überlegenheit nach der Anfangsphase noch 0:0.
Schalke: Zalazar ist im ersten Durchgang der auffälligste Akteur
Danach verflachte das Spiel etwas, die Kieler hatten sich besser auf S04 eingestellt. Nur ein Schalker blieb auch nach der 15. Minute munter, holte sich in der eigenen Hälfte den Ball und trieb ihn immer nach vorn: Doch zunächst fand Rodrigo Zalazar, in der ersten Hälfte bester Mann auf dem Platz, seine Mitspieler nicht. Es dauerte bis zur 35. Minute bis zur nächsten gefährlichen Torszene. Salif Sané schoss aus 20 Metern Entfernung direkt aufs Tor, Kiels Torwart Thomas Dähne lenkte den Ball mit einer Glanzparade zur Ecke. Sechs Minuten später führte ein Zalazar-Pass zu einer großen Chance, doch Darko Churlinovs Drehschuss flog knapp am Kieler Tor vorbei.
Die Gäste, die zunächst mit Glück und dann mit Geschick das Unentschieden verteidigten, hatten erst in der letzten Sekunde der ersten Hälfte ihre erste gute Torgelegenheit. Mikkel Kirkeskov schlenzte den Ball bei einem Freistoß aus dem Halbfeld direkt frech aufs Tor statt die erwartete Flanke zu schlagen. Torwart Martin Fraisl hatte aber aufgepasst. Zur Pause blieb es beim 0:0, von den 750 Zuschauern gab es Applaus.
Mühling schockt Schalke mit einem Traumtor
Nach dem Wechsel starteten die Schalker verhaltener, während die Gäste von Minute zu Minute selbstbewusster wurden. Sie hinterließen auch den spritzigeren Eindruck, entschieden nun die wichtigen Zweikämpfe für sich. Auch Rodrigo Zalazar hatte nun nicht mehr die Power des ersten Durchgangs. Schalke spielte immer noch feldüberlegen, aber den Torschüssen und Pässen in Strafraumnähe fehlte jegliche Präzision. Die Abwehr der Kieler konnte sämtliche Versuche mit gutem Stellungsspiel abfangen.
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Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Gäste – und da waren bereits 67 Minuten gespielt. Alexander Mühling schlenzte den Ball aus 20 Metern Entfernung zum 1:0 in den Winkel, Torwart Martin Fraisl war ohne Abwehrchance. Schockstarre in der Arena!
Terodde markiert sein 13. Saisontor
Es dauerte sechs Minuten, bis sich die Schalker gefangen hatten - inzwischen war Zugang Lode für Sané gekommen (69.). Und dann tauchte einer auf, der bis dahin kaum zu sehen war. Nach einem Pass von Victor Palsson schaltete Simon Terodde schneller als alle Gegenspieler und erzielte das 1:1 – sein 13. Saisontor.
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Es folgte eine spannende Schlussphase, in der die Kieler den besseren Eindruck hinterließen. Der eingewechselte Julian Korb hatte in der 81. Minute den Matchball auf dem Fuß. Im Strafraum tauchte er allein vor Torwart Fraisl auf, aus spitzem Winkel schoss er den Österreicher aber an. Ko Itakura hatte im Anschluss an eine Ecke Schalkes letzte Chance (90.), doch auch er scheiterte.
Es blieb beim 1:1 – und das hatten sich die Kieler verdient. Schalke spielte nur in der Anfangs-Viertelstunde so dominant wie gewünscht.