Gelsenkirchen. Andreas Vindheim ist Schalkes erster Neuer für die verbleibenden 16 Zweitliga-Spiele. Die Leihe dürfte nicht alle Profis erfreuen. Ein Kommentar.
Seit Montag befindet sich der erste Neue des FC Schalke 04 in diesem Transfer-Winter auf dem Vereinsgelände, Andreas Vindheim absolvierte bereits die ersten Trainingseinheiten mit seinen neuen Teamkollegen. Der 26-Jährige hat seiner Karriere fast ausschließlich auf der Position des rechten Verteidigers gespielt. Trotz der langwierigen Verletzung von Mehmet Can Aydin ist Zweitligist Schalke dort aber personell gut ausgerüstet. Eigentlich. Für zwei Profis ist die Vindheim-Leihe deshalb eine bittere Pille.
Schalke: Ranftl kam mit großen Hoffnungen aus Linz
Reinhold Ranftl, vor der Saison vom LASK aus Linz in Österreich gekommen, sollte ein Gesicht der neuen Mannschaft, gar zum Fan-Liebling aufgebaut werden. Doch Ranftl lieferte sich bereits in der Vorbereitung mit Aydin einen mühsamen Konkurrenzkampf um den Stammplatz, überzeugte selten. Ranftl, auf Schalke nur "Reini" genannt, saß in der Folge häufig nur auf der Ersatzbank, gehörte zu den Enttäuschungen der Hinrunde. Der 29-Jährige gestand, zwischenzeitlich darüber nachgedacht zu haben, ob er mit dem Wechsel nach Deutschland alles richtig gemacht habe.
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Nun, da Aydin längerfristig ausfällt, intern ist die Rede von mindestens sechs Wochen Pause, würde eigentlich Ranftls Stunde als unumstrittener Verteidiger schlagen. Doch nun verkündete Sportdirektor Rouven Schröder das Vindheim-Leihgeschäft. Ranftl hat wieder keinen Stammplatz sicher. Viele Fehler darf er sich nicht erlauben. Vertrauen in die Stärke des Österreichers sieht anders aus.
Ein weiterer Schalker, der ohnehin auf der Verkaufsliste steht, darf sich nun gar keine Hoffnungen mehr machen. Timo Becker (24), als Notfall-Alternative für alle Abwehrpositionen vorgesehen, ist für die rechte Seite nicht mehr eingeplant. In der Abstiegssaison hatte Becker 20 Bundesliga-Spiele bestritten - viele auf der rechten Seite, allerdings in einer Vierer-Abwehrkette. Trainer Dimitrios Grammozis setzt auf eine Strategie mit Dreierkette, Außenspieler brauchen Qualitäten in der Offensive. Grammozis traut Becker diese Rolle offensichtlich nicht zu.
Schalke: Thomas Ouwejan gehört zu besten Zweitliga-Spielern
Sportchef Schröder hofft bei Vindheim auf den Ouwejan-Effekt. Als die Schalker im Sommer den Niederländer Thomas Ouwejan als Zugang vorstellten, schrie keiner laut "Hurra" - niemand kannte die Qualitäten des linken Verteidigers. Nun gehört Ouwejan zu den besten Spielern der Zweiten Liga.
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Auch Vindheim kennt niemand. Doch wird er wirklich so gut? Erst einmal muss der Norweger nicht die Fans, sondern Grammozis von sich überzeugen: Vindheim bleiben nur wenige Tage, um sich für einen Einsatz im ersten Punktspiel des Jahres gegen Holstein Kiel (Sonntag, 13.30 Uhr) zu empfehlen.