Gelsenkirchen. Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis würde persönlich vom Wiederaufstieg profitieren: Sein Vertrag verlängert sich via Option automatisch.

Am Sonntag setzt der FC Schalke 04 seine erste Zweitliga-Saison seit 30 Jahren fort - dann kommt der Abstiegskandidat Holstein Kiel nach Gelsenkirchen (13.30 Uhr/Sky). 750 Zuschauer können sich davon überzeugen, ob es den Schalkern gelungen ist, ihre gute Form zu behalten. Vor Weihnachten hatte das Team von Trainer Dimitrios Grammozis in den Spielen gegen den 1. FC Nürnberg (4:1) und beim Hamburger SV (1:1) seine besten Saisonleistungen gezeigt. Aktuell ist Schalke Vierter - ob die Saison mit dem Aufstieg endet oder nicht, ist für die Zukunft des 43 Jahre alten Trainers von entscheidender Bedeutung.

Grammozis übernahm Schalke im März 2021 von Gross

Denn Grammozis' Vertrag endet nur dann am 30. Juni 2022, wenn die Königsblauen den Wiederaufstieg verpassen sollten. Gelingt den Schalkern hingegen die direkte Bundesliga-Rückkehr, verlängert sich der Vertrag des 43-Jährigen automatisch, wie diese Zeitung aus internen Kreisen erfuhr. Von Vereinsseite war auf Nachfrage nichts über Vertragsdetails zu erfahren.

Auch interessant

Grammozis hatte die Schalker im März 2021 elf Spieltage vor Saisonende von Christian Gross übernommen. Der neue Sportvorstand Peter Knäbel hatte Grammozis angeheuert. Er konnte den Abstieg aber nicht mehr verhindern. Auch er scheiterte an einer falsch zusammengestellten und nicht homogenen Mannschaft.

Obwohl die Mannschaft nur zwei Partien unter Grammozis’ Regie gewonnen hatte und ein Rauswurf nicht teuer gewesen wäre, durfte der Trainer bleiben. Selbst einige Aufsichtsräte plädierten für einen Wechsel. Das in der Sommerpause vorgegebene Ziel für die erste Saisonhälfte erreichte Grammozis aber: Schalke steht nach 18 Spieltagen auf Platz vier. "In Tuchfühlung zu den Top 6 sein" - das hatte Sportdirektor Rouven Schröder im Sommer gefordert. Eine Entwicklung der Mannschaft ist unverkennbar.

Schalke: Sportchef Schröder hörte bei Baumgart nach

Und doch hat Grammozis nach etwa neun Monaten Amtszeit nicht nur Freunde auf Schalke. Schröder selbst hörte im Sommer beim jetzigen Kölner Trainer Steffen Baumgart nach, ob er sich einen Wechsel nach Gelsenkirchen vorstellen könnte. Einige Fans kreideten Grammozis die in den ersten Wochen der Saison unattraktive und eindimensionale Spielweise an, die zwar für Siege gegen Abstiegskandidaten genügte - aber nicht gegen die direkte Konkurrenz.

Grammozis' Job wäre in Gefahr gewesen, wenn Schalke die Spiele gegen Nürnberg und beim HSV verloren hätte. Doch der Trainer rettete nicht nur seinen Job, sondern sorgte für ein ruhiges königsblaues Weihnachtsfest. Vertragsgespräche stehen nicht an - Schröder und Grammozis betonten immer, sie würden sich aufs nächste Spiel konzentrieren. Nun ist klar: Alles ist vertraglich geklärt. Steigt Schalke auf, bleibt Grammozis. Gelingt das nicht, dürfte die Zeit des Trainers enden.