Gelsenkirchen. Häufig musste sich Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis den Vorwurf anhören, seine Strategie sei zu defensiv. Nun setzt er sich zur Wehr.

Seit vier Tagen läuft die Wintervorbereitung des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 - die Königsblauen bereiten sich auf einen Aufstiegskampf vor. Aktuell sind sie Tabellenvierter, obwohl sich Trainer Dimitrios Grammozis im ersten Saisonhalbjahr viel Kritik anhören musste. Die Kritik, seine Strategie sei zu defensiv, wies er nun in einem Interview mit Sport Bild vehement zurück.

Schalke-Trainer Grammozis: "Zu oberflächlich"

"Diese ganze Diskussion ist mir zu oberflächlich. Und es ist auch einfach falsch", sagte Grammozis. Seine Mannschaft habe die viertmeisten Tore erzielt und die meisten Torschüsse abgegeben. Der 43 Jahre alte Trainer hielt bisher in fast allen Spielen am 3-5-2-System fest. "Wenn man den Begriff ,Dreierkette' hört, denkt man sofort an den Bus, der vor dem eigenen Tor geparkt wird. Wir interpretieren das anders, offensiv und angriffslustig", erklärte Grammozis. In einigen Spielen wäre Abwehrchef Ko Itakura bei eigenem Ballbesitz ins Mittelfeld aufgerückt.

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Die bisherige Saison sei "zufriedenstellend" verlaufen, lautete Grammozis' Urteil. "Wir haben schon etwas erreicht, wenn man sich den Umbruch im vergangenen Sommer anschaut." Allerdings sieht er Dinge, die sein Team noch verbessern könne: "Wir bekommen zum Beispiel zu viele Gegentore nach Standards."

Die Fan-Kritik habe er nicht persönlich genommen. "Unsere Fans mussten viel Häme und Spott ertragen. Jetzt merkt man einfach, dass ihre Sorge um ihren Klub sehr stark herauskommt. Sie fürchten, dass die 2. Liga Normalität für den Klub werden könnte. Intern ist die Wertschätzung definitiv da."

Schalke: Trainer-Vertrag gilt nur bis zum Saisonende

Grammozis' Vertrag endet am 30. Juni 2022. Gespräche über eine Verlängerung wurden bisher noch nicht geführt. Grammozis und Sportdirektor Rouven Schröder betonen stets, sich nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren.