Gelsenkirchen. Neuer Job für den langjährigen Schalker Marketingvorstand Alexander Jobst: Der 48-Jährige heuert beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf an.

Etwa sechs Monate nach seinem freiwilligen Aus beim Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 ist der ehemalige Marketingvorstand Alexander Jobst ins Profifußball-Geschäft zurückgekehrt. Der 48-Jährige ist neuer Vorstandsvorsitzender beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und damit Nachfolger von Thomas Röttgermann (61). Den Fortuna-Vorstand komplettieren Klaus Allofs (Sport und Kommunikation) und Arnd Hovemann (Finanzen). Der bisherige Sportvorstand Uwe Klein wird freigestellt und der zum Juni auslaufende Vertrag von Marketingvorstand Christian Koke nicht verlängert.

Alexander Jobst - auf Schalke enge Kooperation mit Tönnies

Auf Schalke ist Jobst in zehn Jahren stets eine umstrittene Figur geblieben. Er konnte zahlreiche Erfolge feiern - die Steigerung des Umsatzes auf Rekordhöhen ist nahezu allein sein Verdienst. Er hat deshalb einen großen Anteil am sportlichen Erfolg der Zehner Jahre. Jobst erkannte zum Beispiel die Zukunftschancen im Bereich E-Sport - der Verkauf der von Jobst gekauften Lizenz trug wesentlich dazu bei, dass Schalke die Lizenz für die Zweite Liga erhielt. Während seiner Zeit bei den Königsblauen sagte er andere Angebote ab, die Sportbosse lobten Jobst stets, er sei einer der größten Fachleute in Deutschland. Mit Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies kooperierte Jobst eng.

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Doch es gab auch kritische Stimmen. Im persönlichen Umgang auf der Geschäftsstelle pflege der sehr von sich selbst überzeugte Jobst einen schroffen Ton, hieß es stets. Einen umstrittenen Deal mit der Ticket-Plattform Viagogo musste Schalke zurücknehmen. Und auch die stets von Jobst forcierten Diskussionen über eine Ausgliederung der Profi-Abteilung kamen bei vielen Anhängern nicht gut an. Im Vertrieb, hieß es intern, sei Jobst in der Tat eine Koryphäe - im Bereich Marketing würde es Bessere geben. Als sich der Absturz in die Zweite Liga ankündigte, sprach Jobst zunächst davon, in seinem Zuständigkeitsbereich sei stets alles okay gelaufen. Aber: Alle sportlichen Entscheidungen trug er mit - auch die falschen. Als er dann seinen freiwilligen Abschied zum 30. Juni 2021 ankündigte, sprach er schließlich von Drohungen.

In Düsseldorf arbeitet er eng mit Klaus Allofs (65) zusammen, der Vorstand für Sport, Entwicklung und Kommunikation ist. In dieser Saison läuft es für die ambitionierte Fortuna nicht gut. Die Mannschaft steht im unteren Mittelfeld der Tabelle, hat mit dem Aufstieg nichts zu tun.

Schalke und Fortuna Düsseldorf: Duell am 13. Februar

"Ich bin platt und brauche eine längere Pause“, hatte Jobst bei seinem Abschied gesagt. Die endet nun. Am 13. Februar (13.30 Uhr/Sky) im direkten Duell gegen Schalke sitzt er allerdings noch nicht als Fortuna-Boss auf der Tribüne. Jobst tritt das Amt am 14. Februar an. Eins ist klar: Umziehen muss Jobst mit seiner Familie nicht. Er wohnt in Ratingen. Er muss sogar nicht mehr ganz so weit fahren. Gelsenkirchen ist von seinem Wohnort weiter entfernt.