Gelsenkirchen. Einige Profis des Zweitligisten Schalke verbrachten den Winterurlaub in Risikogebieten. Das ist egoistisch und wenig durchdacht. Ein Kommentar.
Entspannt sieht das aus, was Salif Sané aktuell bei Instagram postet. Mal ist der Profi des FC Schalke 04 am Strand zu sehen, mal bei einem Open-Air-Konzert inmitten von Leuten, die keine Maske tragen. Oder Victor Palsson, der Vizekapitän: Er postet stolz, dass er erst in Kanada Ski fährt, am nächsten Tag dann in Mexiko am Strand liegt. Die Profis des Zweitligisten jetteten für ihren kurzen Winterurlaub rund um die Welt - auch in die USA, nach Dubai, nach Spanien. Der Urlaub ist ihnen nach einer anstrengenden Hinrunde gegönnt. Wie und wo sie ihn verbringen, ist aber teilweise unprofessionell.
Für die Königsblauen geht es in der 2. Bundesliga um den Wiederaufstieg, also um sehr, sehr viel Geld. Der Rückstand auf die ersten drei Plätze ist überschaubar, die Chancen stehen nicht schlecht. Auf der anderen Seite aber steht die fünfte Welle der Corona-Pandemie bevor - die Omikron-Variante sorgt für Rekordzahlen in vielen Ländern. Für viele davon gilt bereits eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes - was einige Profis nicht davon abhielt, genau in jene Länder zu fliegen. Ohnehin ist jeder Urlaub aktuell riskant - und die Regeln der DFL streng. Wer sich infiziert, ist für 14 Tage raus. Und das erste Pflichtspiel 2022 steht für Schalke am 16. Januar gegen Holstein Kiel an. Infiziert sich ein Profi, und das ist im Urlaub wahrscheinlicher als in den eigenen vier Wänden, gefährdet er leichtfertig die Ziele des Klubs.
Schalke: Trainer Grammozis bleibt in Velbert
Um eine Neiddebatte geht es in diesem Fall nicht: Die Profis verdienen viel Geld, wenn sie das für einen teuren Urlaub verwenden und davon Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken posten, ist das ihr gutes Recht. Aktuell nur eben egoistisch, für die eigene Gesundheit gefährlich und wenig durchdacht.
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Die Fans dürfen wegen der Omikron-Variante bis auf Weiteres nicht ins Stadion - und wenn, dann werden die Regeln streng sein. In Deutschland gibt es zwar noch keinen Lockdown, aber zahlreiche Einschränkungen. Das Jetset-Leben, das einige Profis vorführen, macht aktuell fassungslos.
Doch es gibt bei den Königsblauen nicht nur negative Beispiele. Trainer Dimitrios Grammozis zum Beispiel blieb daheim in Velbert.