Gelsenkirchen. 18 Spiele der Zweitligasaison sind rum - und wir haben die Noten all unserer Schalke-Einzelkritiken ausgewertet. Das große Zeugnis der S04-Profis
Seit 18 Spieltagen ist Schalke 04 nun ein Zweitligist. Trotz wechselhaften Leistungen und einem Total-Umbruch im Sommer mit mehr als 40 Transfers sind die Aufstiegsränge für Königsblau noch in Reichweite.
Doch wie schlugen sich die Profis in der ersten Saisonhälfte? Wir haben unsere Einzelkritiken aller 18 Spieltage ausgewertet und Durchschnittsnoten der Spieler errechnet.
Martin Fraisl: Der Österreicher verdrängte Ralf Fährmann ab dem 8. Spieltag überraschend aus dem Tor – und konnte sofort überzeugen. Bei seinen ersten vier Einsätzen siegte Schalke jeweils ohne Gegentor. Zum Ende der Hinrunde baute er ab. Gegen Nürnberg und auf St. Pauli ein Sicherheitsrisiko (jeweils Note: 5). Durchschnittsnote: 3,27
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Ralf Fährmann: Als einer der wenigen Profis blieb Fährmann Schalke auch nach dem Abstieg treu. Die Hinrunde lief für ihn allerdings nicht wie geplant. Erst verpasste er zwei Spiele wegen einer Corona-Infektion, dann verlor er nach der 1:2-Heimniederlage gegen den KSC (Note: 4,5) überraschend seinen Stammplatz. Durchschnittsnote: 3,6
Malick Thiaw: In der Dreierkette war er gesetzt. Der U21-Nationalspieler war sicher im Spielaufbau und leistete sich wenige Fehler. Aber wirklich auffällig war er im Spiel der Schalker nur selten. Durchschnittsnote: 3,5
Ko Itakura: Stieß nach dem 3. Spieltag zur Mannschaft und hatte keinerlei Anpassungsprobleme. Seit seinem ersten Einsatz für Königsblau war er der Abwehrchef und eine Bereicherung für das Spiel der Schalker. Defensiv mit viel Ruhe am Ball und mit zwei Toren zuletzt sogar offensiv ein Gewinn. Durchschnittsnote: 3,27
Marcin Kaminski: Als einziger Spieler der Schalker verpasste der Pole in den ersten 18 Saisonspielen keine Minute. Gerade gegen quirlige Gegenspieler hat Kaminski zwar manchmal Probleme, unter dem Strich aber mit soliden Leistungen. Höhepunkt: Sein Last-Minute-Siegtreffer in Hannover. Durchschnittsnote: 3,33
Victor Pàlsson: Der Neuzugang aus Darmstadt nahm im S04-Mittelfeld eine Führungsrolle ein. Im Zweikampf war der 30 Jahre alte Isländer meist kompromisslos und für Schalke ein Gewinn. Was Kreativität und das Offensivspiel angeht, kann er noch zulegen. Durchschnittsnote: 3,47
Florian Flick: Sicher am Ball, doch im Zweikampf war er teilweise noch nicht stabil genug. Besonders gegen den HSV zu Saisonbeginn (Note 4,5) und bei der 1:4-Blamage in Regensburg (Note: 6) schwach. Durchschnittsnote: 4,08
Rodrigo Zalazar: Seine Power kann das Spiel der Königsblauen beleben – das wurde vor allem in den vergangenen Wochen deutlich. Beim 5:2-Sieg gegen Sandhausen (Note: 1,5) und auch beim 4:1 gegen Nürnberg (Note: 2) war der 22 Jahre alte Uruguayer ein Unterschiedsspieler. Zu Saisonbeginn allerdings war das Spiel von Zalazar noch zu hektisch und unpräzise. Durchschnittsnote: 3,31
Danny Latza: Eigentlich sollte der gebürtige Gelsenkirchener das Herzstück der Mannschaft sein – doch der 32-Jährige erlebte eine Hinrunde zum Vergessen. Schon am ersten Spieltag verletzte sich Latza schwer und fiel in der Folge mehrere Monate aus. Nach seiner Rückkehr wirkte er etwa bei der 1:4-Heimniederlage gegen Darmstadt (Note: 5,5) wie ein Fremdkörper. Wenig später erneut verletzt. Durchschnittsnote: 4,13
Reinhold Ranftl: Mit der Zweikampfhärte in der 2. Bundesliga hatte Ranftl gerade zu Saisonbeginn noch Probleme. Nach schwacher Leistung (Note: 5) beim 1:4 in Regensburg verlor er seinen Stammplatz. In den vergangenen Wochen allerdings kam er wieder zu Einsätzen und machte es besser. Durchschnittsnote: 3,78
Mehmet Aydin: Mit seinem jugendlichen Elan wusste er gerade gegen Rostock und Ingolstadt zu überzeugen (jeweils Note: 2,5). Noch fehlt es dem 19-Jährigen aber an der nötigen Konstanz. Durchschnittsnote: 3,69
Thomas Ouwejan: Die große Entdeckung in der Schalker Mannschaft. Als linker Schienenspieler kommt Ouwejan in der laufenden Saison schon auf zehn Scorerpunkte (sieben Vorlagen, drei Tore). Gerade seine Standards und Sturmläufe sind in der 2. Bundesliga einsame Spitze. Gleich dreimal verdiente er sich in der Hinrunde die Note 1. Luft nach oben nur in der Rückwärtsbewegung. Durchschnittsnote: 2,94
Dominick Drexler: Komplett konnte Drexler in Königsblau noch nicht überzeugen. Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde immer wieder von kleineren Verletzungen ausgebremst. Für einen Spieler wie ihn sind drei Torbeteiligungen (zwei Vorlagen, ein Tor) zu wenig. Durchschnittsnote: 3,62
Blendi Idrizi: In den letzten Spielen des Jahres gegen Nürnberg (Note: 3) und den HSV (Note: 2,5) hat Idrizi bewiesen, dass er mit seiner Dribbelstärke eine Bereicherung sein kann. Zuvor kam der 21-Jährig meist nur von der Bank. Durchschnittsnote: 3,25
Darko Churlinov: Die Leihgabe vom VfB Stuttgart hatte beim Sieg gegen Nürnberg mit zwei Torbeteiligungen (Note: 2) seinen großen Auftritt. Ist Churlinov fit und in Form, ist er nur schwer zu stoppen – das war er in der Hinrunde aber nicht immer. Durchschnittsnote: 3,59
Marius Bülter: Mit seiner Torgefahr und seinem Tempo kann er in Liga Zwei den Unterschied machen – wie bei den Siegen gegen Sandhausen oder Düsseldorf (jeweils Note: 1). Im Verlauf der Hinrunde ist der Stürmer allerdings noch zu oft abgetaucht. Mit sechs Toren und sieben Vorlagen dennoch sehr ordentlich. Durchschnittsnote: 3,43
Simon Terodde: Der Rekordmann der 2. Bundesliga machte auch im Trikot von Schalke 04 das, was von ihm erwartet wird: Tore! 12-mal traf er in seinen 14 Einsätzen. Oft war Terodde der entscheidende Mann (dreimal Note: 1). Bei S04 vor Ouwejan der notenbeste Spieler der Hinrunde. Durchschnittsnote: 2,71
Marvin Pieringer: Als Simon Terodde verletzt ausgefallen war, bekam die Leihgabe aus Freiburg seine Chance. Und Pieringer machte seinen Job ordentlich. Der letzte Funken Torgefahr fehlt dem 22 Jahre alten Stürmer allerdings noch (nur ein Saisontor). Durchschnittsnote: 3,63