Gelsenkirchen. Schalke ist bekannt für gute Nachwuchsarbeit. Doch welche Talente könnten 2022 den nächsten Schritt machen? Wir stellen einige Kandidaten vor
Noch sind die Profis des FC Schalke 04 im Weihnachtsurlaub. Schon am Montag beginnt bei den Königsblauen allerdings die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Zunächst haben die Spieler im Trainingslager in Belek eine Woche Zeit, sich für Einsätze in der Liga zu empfehlen – womöglich auch einige Jungprofis.
Wer genau im Flieger in Richtung Türkei sitzen wird, haben die Schalker noch nicht kommuniziert. Doch auch einige Talente werden Teil des Teams sein. Wohl auch Spieler, die in der 2. Bundesliga bislang noch nicht zum Zug gekommen sind. Doch welche Schalker könnten im Jahr 2022 in der Knappenschmiede und bei den Profis durchstarten? Wir stellen einige Kandidaten vor.
Mehmet Can Aydin (19) - seit 2014 bei Schalke 04
Nein, ein Unbekannter ist Mehmet Aydin auf Schalke längst nicht mehr. Der 19 Jahre alte Deutsch-Türke hat sich in seiner ersten kompletten Saison als Profi im Zweitligakader etabliert – mehr noch. Zeitweise war der flinke Rechtsfuß unter Trainer Dimitrios Grammozis sogar Stammspieler. Dank seines Offensivdrangs und seiner Einsatzbereitschaft ist Aydin längst mehr als nur Ersatzmann von Routinier Reinhold Ranftl auf der rechten Seite. „Den jugendlichen Elan wollen wir nicht bremsen. Memo gibt unserer Mannschaft Energie“, lobte der Coach vor einigen Wochen.
In 14 von 18 Zweitligaspielen kam er bislang zum Einsatz, im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (3:0) gelang ihm sogar sein erstes Tor im Profibereich. Noch fehlt ihm zwar die letzte Konstanz in seinen Leistungen, doch mit 19 Jahren hat der deutsche Junioren-Nationalspieler in jedem Fall noch viel Entwicklungspotenzial – und vielleicht macht er ja schon im kommenden Jahr den nächsten Schritt und wird auf Schalke endgültig Stammspieler und Leistungsträger.
Keke Topp (17) - seit 2021 bei Schalke 04
Einen großen Traum hat sich Keke Topp im Jahr 2021 schon erfüllt: Sein erstes Spiel als Fußballprofi. Bei der 1:2-Niederlage auf St. Pauli Anfang Dezember wurde der Nachwuchsstürmer in der Schlussphase eingewechselt – und hatte sogar eine Gelegenheit zum Ausgleichstreffer. „Im Fußball gibt es immer wieder Märchen. Leider heute, aber nicht für uns, leider nicht für den Jungen“, sagte Co-Trainer Sven Piepenbrock nach dem Spiel.
Beim Auswärtsspiel in Hamburg hat Topp sein Fußballmärchen zwar noch nicht zu Ende geschrieben, doch 2022 hat er alle Chancen, das nächste Kapitel darin zu schreiben. Der 17-Jährige trainierte im Dezember immer mal wieder mit den Profis und hat auch Chancen, mit ins Trainingslager zu reisen. Weitere Einsätze in der 2. Bundesliga scheinen möglich. Beweisen kann er sich ansonsten auch noch in der U19 unter Trainer Norbert Elgert, wo er auf bislang sechs Tore in 13 Pflichtspielen kommt.
Felix Wienand (19) - seit 2016 auf Schalke
Den nächsten Schritt in seiner Karriere könnte 2022 womöglich auch Felix Wienand machen. Der 19 Jahre alte Torwart trainierte in den vergangenen Monaten regelmäßig mit den Profis – und auch ins Trainingslager dürfte er aufgrund der Schalker Verletzungssorgen auf der Torhüterposition mitreisen. Nach Kreuzbandriss fällt Michael Langer noch länger aus und auch Ralf Fährmann fehlte zuletzt mit einer Muskelverletzung.
Wienand hat also weiterhin die Chance, bei den Profis auf sich aufmerksam zu machen. Dreimal stand er zuletzt im Zweitligakader. Ob nach der Rückkehr der etablierten Fährmann und Langer so schnell weitere Berufungen ins Aufgebot folgen, ist zwar fraglich, doch zumindest in der Regionalliga-Mannschaft wird der 19-Jährige sich beweisen dürfen. Und wer weiß: Vielleicht rutscht der Junge aus der Knappenschmiede ja im kommenden Jahr doch mal ins Tor der S04-Profis.
Assan Ouédraogo (15) - seit 2014 auf Schalke
Zugegeben: Mit seinen 15 Jahren ist Forzan Assan Ouédraogo von der Profi-Mannschaft noch ein Stück weit entfernt. In der U17 allerdings ist der zentrale Mittelfeldspieler schon jetzt ein Unterschiedsspieler – und das als Jungjahrgang. Der gebürtige Mülheimer gilt als großes Talent und ist deutscher U16-Nationalspieler. Starke fünf Tore und acht Vorlagen konnte er in 13 Pflichtspielen der laufenden Saison schon beisteuern.
Das Talent scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein, denn schon sein Vater Alassane Ouédraogo war Profi. Dreimal lief er 2001 für den 1. FC Köln in der Bundesliga auf. Für Rot-Weiß Oberhausen und TuS Koblenz kickte der 62-fache Nationalspieler Burkina Fasos auch in der 2. Bundesliga. Ouédraogo junior ist auf gutem Weg, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.
Zu den Profis wird es der Teenager 2022 allerdings noch nicht schaffen. Ohne Zweifel aber wird er in der Knappenschmiede die Möglichkeit bekommen, sich für Höheres zu empfehlen.