Gelsenkirchen. Salif Sané ist nach Verletzungsproblemen wieder fit. Trotz seiner sportlichen Qualität passt der Innenverteidiger aber eigentlich nicht ins Team.

Wenn es um Salif Sané geht, muss Rouven Schröder etwas ausholen. Als der Sportdirektor des FC Schalke 04 von dieser Zeitung auf den großgewachsenen Innenverteidiger angesprochen wird, setzt er zu einem langen Monolog an – denn die Situation des 31 Jahre alten Senegalesen beim Zweitligisten ist kompliziert.

Vor dem Saisonstart war er eigentlich als zentraler Mann in der Schalker Innenverteidigung eingeplant. Doch in der Vorbereitung machte Sané sein rechtes Knie Probleme – mal wieder. Als die Intensität im Trainingslager erhöht worden war, reagierte das lädierte Knie. Für die Belastung im Profisport war es im Sommer nicht stabil genug.

Schöder über Schalkes Salif Sané: "Hat eine unfassbare Qualität"

Nach langer Leidenszeit, die durch eine Muskelverletzung nach seinem ersten Comeback-Versuch in Hannover Anfang November sogar noch einmal verlängert wurde, stand der 1,96-Meter-Hüne beim Auswärtsspiel in Hamburg (1:1) wieder auf dem Rasen. Und hinterließ einen bleibenden Eindruck. „Wenn Salif reinkommt, hat auch der Gegner zwei, drei Fragezeichen im Gesicht“, weiß Schröder. Und auch den Sportdirektor selbst hat Sané mit seinen „Moves“ im gegnerischen Strafraum beeindruckt: „Er schüchtert den Gegner ein und kann sowohl offensiv als auch defensiv am Spiel teilnehmen. Salif hat eine unfassbare Qualität.“

Im Training: Schalkes Innenverteidiger Salif Sané.
Im Training: Schalkes Innenverteidiger Salif Sané. © Ingo Otto / FUNKE Foto Services

Auf acht Spielminuten kommt Sané in der laufenden Zweitligasaison erst. Doch Schröder ist sicher, dass der Innenverteidiger den Schalkern sportlich weiterhelfen kann – wenn er fit ist. Und Gesundheit wünscht dem 31-Jährigen in Gelsenkirchen jeder. Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen von S04 allerdings sein „großer Vertrag“, wie es der Sportdirektor formuliert.

Salif Sané hat auf Schalke einen Vertrag aus Champions-League-Zeiten

Dieser stammt nämlich noch aus dem Sommer 2018 – damals wollte sich Schalke nach der Vizemeisterschaft unter Trainer Domenico Tedesco für die Champions League rüsten und holte Sané aus Hannover. Entsprechend fällt auch Sanés Gehalt noch heute aus. „Er ist ein Spieler, der budgetär normalerweise nicht ins Gehaltsgefüge passt“, sagt Schröder. Sané ist der letzte verbleibende Schalke-Profi mit einem derart gutdotierten Vertrag. Das macht ihn im Kader zu einem Sonderfall. Denn schon Auflaufprämien, die bei regelmäßigen Einsätzen an Sané gezahlt werden müssten, würden den Schalkern finanziell wehtun.

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Noch bis Sommer 2021 ist Sané vertraglich an Schalke 04 gebunden. Dass der Vertrag verlängert wird, gilt momentan als ausgeschlossen. Dass es im Winter Interessenten für ihn geben wird, ist ebenso unwahrscheinlich. „Wir werden ihn bei uns bestmöglich aufbauen – und solange er auf Schalke ist, wird er seinen Job bestmöglich machen. Wenn er spielt, wird er uns weiterhelfen“, ist Schröder sicher. (rha)