Gelsenkirchen. Gegen den HSV kehrte Marius Bülter zurück und war sofort wieder wichtig. Auch wegen des Stürmers geht Schalke mit gutem Gefühl in die Winterpause

Seit Montag haben die Profis des FC Schalke 04 frei. Bis Anfang Januar haben sie etwas Zeit, um vom Zweitligaalltag abzuschalten, Weihnachten mit ihren Familien zu feiern oder auch in den Urlaub zu fliegen – wie etwa Stürmer Marius Bülter es plant. Wohin es ihn verschlägt, verriet der 28-Jährige nicht. Doch auch er wird nach turbulenter Hinrunde versuchen, den Kopf freizubekommen. Womöglich sogar mit einem Spielchen Korken-Kurling – einem neuartigen Trink- und Partyspiel, das der Schalker am Montag in den sozialen Medien beworben hat.

„Mit Korken-Kurling sind langweilige und eintönige Abende Vergangenheit“, heißt es in der Beschreibung des Spiels. Kronkorken müssen beim Partyspiel ähnlich wie beim Curling auf eine runde Zielfläche geschoben werden. Ob Bülter dieses Spiel tatsächlich selbst testen wird, ist zwar nicht übermittelt, doch dass der Schalke-Profi präzise und treffsicher sein kann, hat er in den vergangenen Monaten immer wieder bewiesen – wenn auch nur auf dem Rasen und nicht auf der Tischplatte.

Schalke: Bülter meldet sich mit starker Torvorlage zurück

Einen eindrucksvollen Beweis dafür lieferte Bülter erst am vergangenen Wochenende nach seiner Einwechslung, als er in Hamburg den so wichtigen Schalker Ausgleich vorbereiten konnte. Eine verunglückte Flanke von Rodrigo Zalazar konnte Bülter mit einer spektakulären Bewegung per Hacke annehmen, um Sekunden später auf Ko Itakura abzulegen, der beim HSV schließlich zum 1:1 getroffen hatte. „Das war eine ganz gute Aktion“, sagte Bülter mit einem Lächeln im Gesicht zu dieser Szene.

Marius Bülter bringt den Ball in den Hamburger Strafraum. Wenige Augenblicke später trifft Ko Itakura (rechts) zum 1:1-Ausgleich.
Marius Bülter bringt den Ball in den Hamburger Strafraum. Wenige Augenblicke später trifft Ko Itakura (rechts) zum 1:1-Ausgleich. © firo

Enorm wichtig war die Aktion für die Schalker ebenso. Denn sie rettete den Königsblauen nicht nur den verdienten Punkt und festigte Rang vier in der Tabelle der 2. Bundesliga. Die starke Einzelaktion von Bülter und das daraus entstandene Tor sorgen für ein weitgehend ruhiges Weihnachtsfest auf Schalke.

Mit 30 Punkten sind die Gelsenkirchener pünktlich zur Winterpause in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen – genau das war das Ziel, das Sportdirektor Rouven Schröder und auch Trainer Dimitrios Grammozis in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich kommuniziert hatten. Auch der Job von Grammozis scheint nach den guten Auftritten in Hamburg und gegen den 1. FC Nürnberg (4:1) sicher. Das dürften auch die Schalker Verantwortlichen bei ihrer Analyse der ersten 18 Spiele festgestellt haben.

Schalke: Terodde soll zum Start des Trainingslagers wieder dabei sein

Gesprochen wurde dabei auch über Neuzugänge. Wie Schröder bereits angekündigt hat, schaut sich Schalke auf dem Transfermarkt um. Gerade im Angriff gibt es noch Handlungsbedarf, Ercan Kara (25, Rapid Wien) ist ein Kandidat. Auch, weil die Schalker im Saisonverlauf oft zu abhängig von ihren beiden Top-Stürmern Simon Terodde (zwölf Saisontore) und Marius Bülter (sechs Saisontore) waren.

Als das Duo zuletzt ausgefallen war, musste Trainer Grammozis improvisieren. Zumindest beim 4:1-Sieg gegen Nürnberg ging das noch gut. Dauerhaft aber haben die Schalker noch nicht genug Breite im Kader, um solche Ausfälle wegstecken zu können. Im Idealfall aber müssen sie das in der Rückrunde auch gar nicht mehr. Es besteht Hoffnung, dass Simon Terodde zum Start des Trainingslagers in Belek am 3. Januar wieder trainieren kann. Marius Bülter meldete sich bekanntlich schon in Hamburg wieder fit.

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Und in der Hansestadt zeigte er sofort, dass er für die Schalker in der 2. Liga ein Unterschiedsspieler sein kann. Sofort war er wieder wichtig. „Ich bin froh, dass ich eine halbe Stunde Einsatzzeit bekommen haben“, sagte der Stürmer, der zuletzt mit auffälligen Blutwerten infolge einer Booster-Impfung ausgefallen war. Erst zwei Tage vor dem HSV-Spiel ist er wieder voll ins Training eingestiegen. Ein Startelf-Einsatz kam deshalb noch nicht infrage. Doch auch die Joker-Rolle nahm Bülter an – und viel besser hätte er sie nicht ausfüllen können. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl, als ich ins Spiel gekommen bin“, sagte er.

Mit einem solchen Gefühl wird er nun auch die kurze Winterpause verbringen – vielleicht ja auch mal bei einer Runde Korken-Kurling