Gelsenkirchen. Schalke 04 tritt zum Topspiel beim HSV an. Trainer Grammozis will einen mutigen Auftritt seines Teams sehen. Wichtig dabei: Rodrigo Zalazar.

Erschöpft könnte Dimitrios Grammozis sein, müde von einem anstrengenden Jahr beim FC Schalke 04 mit vielen Niederlagen, dem Abstieg und Dauer-Krise. Doch am Tag vor dem letzten Spiel 2021 beim HSV (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) wirkte der 43 Jahre alte Trainer euphorisch – und das hat zwei Gründe. Am Donnerstag stand er nach 14 Tagen Corona-Quarantäne erstmals wieder auf dem Trainingsplatz. „Da sind Glückshormone geflossen“, gestand er. Der zweite Grund für seine Vorfreude ist die Rückkehr zu seinem Ex-Klub. 40 Spiele hatte Grammozis von 1998 bis 2000 als ganz junger Profi für den HSV bestritten. „Ich hatte eine sehr schöne Zeit dort. Und wenn man jetzt mit Schalke 04 beim Hamburger SV an einem Samstagabend spielt, ist das ein Highlight“, erzählte der Trainer.

Schalke-Trainer Grammozis: "Wir wollen auch selbst Akzente setzen"

Das 1:3 im Hinspiel, als Schalke nur auf 27 Prozent Ballbesitz kam, hat Grammozis nicht vergessen. „Wichtig ist wie beim 4:1 gegen Nürnberg vor einer Woche unsere Zweikampfstärke in der Defensive. Ich erhoffe mir aber auch mehr Mut, wenn wir den Ball haben. Wir wollen auch selbst Akzente setzen“, sagte der Trainer.

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Eine wichtige Rolle soll wieder Rodrigo Zalazar (22) übernehmen. „Wenn ich sehe, wie er sich seit der Verpflichtung entwickelt hat, ist das toll“, sagte Grammozis, der zwar weiter auf Simon Terodde, Danny Latza und Dominick Drexler verzichten muss, aber zwei erfahrene Alternativen im Aufgebot hat. Marius Bülter (hatte auffällige Blutwerte) und Salif Sané (Oberschenkel-Probleme) sind wieder fit und sitzen auf der Bank. Timo Becker hingegen verbannte Grammozis in die U 23 – wie er auf Nachfrage dieser Zeitung sagte, „aus sportlichen Gründen.“

Eine vorentscheidende Rolle im Aufstiegskampf misst er dem Topspiel beim HSV nicht zu. „Wir wollten bis zum Winter in Schlagdistanz zu den oberen Plätzen sein, das ist uns gelungen“, erklärte der Trainer. Und das wird sich auch bei einer Niederlage nicht ändern.

So könnte Schalke spielen

Fraisl - Thiaw, Itakura, Kaminski - Ranftl, Palsson, Ouwejan - Zalazar, Idrizi - Churlinov, Pieringer.

Schalke-Bank

Wienand (Tor), Sané, Bülter, Aydin, Flick, Wouters, Matriciani, Calhanoglu, Mikhailov.

Es fehlen

Fährmann, Langer, Terodde, Latza, Drexler (alle verletzt), Becker (U23)