Gelsenkirchen. Einen emotionalen Appell richtete Schalkes Fanbeauftragter Thomas Kirschner an die S04-Fans. Er wünscht sich weniger Beleidigungen und Gewalt.
Turbulent war die erste Halbzeit im Zweitliga-Spiel zwischen Schalke 04 und dem 1. FC Nürnberg (4:1) gelaufen, die Königsblauen führten mit 1:0. In der Pause atmeten die 15.000 Zuschauer tief durch, auf dem Rasen führte Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann das obligatorische Pausengespräch mit dem Fanbeauftragten Thomas Kirschner, der auf Schalke nur "Kirsche" genannt wird. Reden die Beiden sonst meist über Fan-Projekte, anstehende oder zurückliegende Auswärtsfahrten, gab es diesmal nachdenkliche Töne.
Schalkes Fanbeauftragter Kirschner: "Mehrere Zwischenfälle"
Da es sich um das letzte Heimspiel im turbulenten Jahr 2021 handelte, äußerte Kirschner sehr emotional einen Wunsch: "Ich würde gern einen Appell an alle loswerden, weil es Richtung Jahresende, Richtung Weihnachten geht. Es gab mehrere Zwischenfälle, wo Schalker nicht sehr rücksichtsvoll miteinander umgegangen sind. Da wurden Leute beschimpft und geschlagen. Es ist auch jetzt der richtige Ort, der richtige Zeitpunkt, um das anzusprechen. Ich wünsche mir fürs nächste Jahr, dass wir Schalker wieder mehr auf uns achten, füreinander da sind und gemeinsam als Fanszene agieren - und uns nicht beschimpfen oder gegenseitig körperlich angehen."
Das sind harte Worte, die Oberschulte-Beckmann, auf Schalke der "Quatscher" genannt, verifizierte: "Ich kann das bestätigen. Und unsere Beobachtungen sind objektiv zu betrachten. Bei Heimspielen würde ich mir außerdem wünschen, dass weniger Gegenstände auf den Platz geworfen werden."
Auch interessant
Anschließend bekräftigte auch Kirschner noch einmal: "Ich würde das hier nicht ansprechen, wenn es Einzelfälle wären. Aber das sind Sachen, die uns Fanbeauftragten mittlerweile bei jedem Spiel auffallen." Oberschulte-Beckmann kommentierte: "Da müssen wir uns alle mal an die eigene Nase fassen."
Schalkes Fan-Highlight - das Auswärtsspiel in Hannover
Das Duo sprach aber auch über positive Erlebnisse in der zu Ende gegangenen Zweitliga-Hinrunde. Ein Höhepunkt für beide war der 1:0-Auswärtssieg bei Hannover 96 im Oktober. "Da waren über 10.000 Schalker dabei. Grandios, das war fast wie vor Corona. Das Siegtor in der Nachspielzeit war definitiv ein Highlight."
