Gelsenkirchen. 15.000 Zuschauer auf Schalke sahen ein abwechslungsreiches Zweitliga-Spiel. S04 belegt nach dem 4:1 gegen Nürnberg zumindest vorerst Platz drei.
Höhen und Tiefen hatte die Hinrunde in der 2. Bundesliga für den FC Schalke 04 – das Ende war versöhnlich: Mit viel Kampf, aber auch ein wenig Glück besiegte Schalke den 1. FC Nürnberg mit 4:1 (1:0) und kletterte vorübergehend auf den dritten Platz. 29 Punkte nach 17 Spielen sind eine ordentliche Bilanz für einen Aufstiegsanwärter – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber erst zum zweiten Mal in der Hinrunde besiegte Schalke ein Top-Team.
Es war vor 15.000 Zuschauern ein munterer Fußballabend voll guter Laune. Die Fans beider Klubs sind seit Jahrzehnten eng verbunden, pflegten die Freundschaft auch diesmal. Und nach einer langweiligen Anfangsphase passten sich auf dem Platz die Abwehrreihen zwischen der 15. und 45. Minute dem freundschaftlichen Klima an und gestatteten in einem munteren Hin und Her eine Menge Torchancen.
Ouwejan staubt zur S04-Führung ab
Die erste Gelegenheit bot sich den Nürnbergern. In der 17. Minute stand Manuel Schäffler nach einer Flanke ganz frei im Schalker Strafraum, köpfte den Ball an den Pfosten – die Gäste konnten es kaum glauben, dass ihr Torjäger diese Chance nicht nutzen konnte. Drei Minuten später machte es S04 besser: Darko Churlinov gewann im Nürnberger Strafraum ein Dribbling und schoss aufs Tor, FCN-Torwart Christian Mathenia konnte den Ball nur nach vorn abwehren, Thomas Ouwejan staubte zum 1:0 ab.
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Churlinov war der Hauptgrund, warum Schalke diesmal in der Offensive so wirbelte. Der Nordmazedonier, eigentlich Mittelfeldspieler, stürmte neben Marvin Pieringer, da das reguläre Sturm-Duo Simon Terodde/Marius Bülter erneut nicht mitspielen konnte. Die Nürnberger konnten Churlinov und auch Rodrigo Zalazar selten stoppen. In der 28. Minute schoss Churlinov nach einem Konter drüber, drei Minuten später leitete er eine weitere Chance ein. Der Ball kam zu Reinhold Ranftl und er hämmerte den Ball an den Pfosten.
Schiedsrichter Reichel trifft Fehlentscheidung
Doch diese muntere, mutige Offensive hatte auch ein Risiko: Die Abstände zwischen Abwehr und Angriff stimmten bei den Königsblauen nicht immer, weshalb die Nürnberger zurück ins Spiel fanden. In der 34. Minute hätten sie beinahe ausgeglichen. Nach einem Fehlpass von Schalke-Torwart Martin Fraisl stand Mats Möller Daehli frei vor dem S04-Tor – er schoss aber Fraisl an und spielte nicht quer auf seinen besser postierten Mitspieler.
In der 36. Minute traf Schäffler per Fernschuss zum 1:1 – ein reguläres Tor. Schiedsrichter Tobias Reichel pfiff aber ab, da in der Entstehung des Angriffs Fabian Nürnberger im Abseits gestanden haben soll – eine Fehlentscheidung. Zum dritten Mal in einer Halbzeit Glück für S04. Verwunderlich, dass es bei einem Tor in der ersten Hälfte blieb.
In der zweiten Hälfte ging es zunächst munter weiter – und in der 50. Minute traf der Club. Nach einer Kopfball-Vorlage von Schäffler schoss Nürnberger den Ball per Dropkick zum 1:1 ins Netz. Unverdient war das nicht, die Nürnberger machten nun den besseren Eindruck, während Schalkes Torabschlüsse immer unpräziser wurden. Zudem verpassten Churlinov und Zalazar nun den richtigen Zeitpunkt für einen Pass. Das Spiel nicht mehr so viel Tempo wie noch in der ersten Hälfte.
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Churlinov und Itakura erhöhen für Schalke
Mit viel Glück kam Schalke in der 67. Minute zum 2:1. Nach einer abgewehrten Ecke schoss Blendi Idrizi aufs Tor – aber erneut unpräzise, der Ball wäre klar am Tor vorbeigeflogen. Doch Manuel Schäffler fälschte ihn mit dem Kopf ins eigene Netz ab. Je näher nun das Spielende rückte, desto verkrampfter spielten beide Teams. Erst jetzt gab es viele Fouls und Nickligkeiten, einige Verletzungspausen, eine Menge Standardsituationen.
Bis zur 85. Minute hielten die Nürnberger das Spiel offen. Dann konnte Mathenia einen Zalazar-Schuss nicht festhalten – Churlinov blieb cool und traf zum 3:1. Die beiden Dribbler der ersten Hälfte wurden zu Matchwinnern. Ko Itakura erhöhte noch auf 4:1 (90.+4). Und Schalke feierte.