Gelsenkirchen. Victor Palsson, zuvor gesetzt, saß zum ersten Mal in dieser Saison bei Schalke 04 nur auf der Bank. Was Trainer Grammozis dazu sagte.
Während der vergangenen Woche war Victor Palsson noch gut gelaunt. Am freien Mittwoch gönnte er sich eine Auszeit mit seiner Familie, postete bei Instagram Bilder vom Schlittschuhlaufen auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Vier Tage später sagte Trainer Dimitrios Grammozis vom FC Schalke 04 über Palsson aber: "Begeistert war der nicht. Das ja normal." Was war passiert?
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Der 31 Jahre alte isländische Nationalspieler war auf Wunsch von Grammozis ins Ruhrgebiet gekommen. Schalke holte ihn von Darmstadt 98, kaufte ihn sogar aus dem Vertrag heraus - obwohl kaum Geld vorhanden war. Grammozis machte Palsson zum Vize-Kapitän, gab ihm eine entscheidende Position auf der Sechs im defensiven Mittelfeld. Und Palsson war auch gesetzt - in zwölf von den ersten 14 Spielen stand er in der Startformation, die beiden übrigen verpasste er wegen einer Rot-Sperre.
Schalke: Palsson sah schon einmal die Rote Karte
Doch zuletzt zeigte seine Formkurve etwas nach unten. Er spielte sehr unsaubere Pässe - und auch daran lag es, dass Schalkes Offensivspiel lahmte. Im Auswärtsspiel bei Werder Bremen (1:1) wäre er zudem beinahe zum zweiten Mal in dieser Saison vom Platz geflogen. Nachdem er sich den Ball zu weit vorgelegt hatte, senste er den Bremer Ömer Toprak um. Dafür gab es schon in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte - über eine Rote hätte er sich nicht beschweren dürfen. Grammozis reagierte bereits in der Pause, wechselte Palsson aus.
Nun blieb er sogar ganz draußen - der junge Florian Flick (21) stand in der Startformation. "Flo hat das gut gemacht. Es war meine Intention, dass wir einen Spieler auf der Sechs haben, der die Achter Dominick Drexler und Rodrigo Zalazar mehr einbindet, dessen erster Ballkontakt immer etwas offensiver ist", sagte Grammozis.
Dass er Flick eine Bewährungschance gab, bezeichnet Grammozis auch als Vorteil für die ganze Mannschaft: "Das kann für eine Gruppendynamik nur gut sein: Selbst ein Victor Palsson, der zuletzt gesetzt war, muss Gas geben. Heute haben wir eben jemanden gebraucht, der ein anderes Profil mit sich bringt als Victor."
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Dennoch streichelte Grammozis auch seinen Wunschspieler: "Victor hat seine Qualitäten. Er ist einer, der uns mit seiner Wucht, mit seiner Kopfballstärke, seiner ganzen Art und Weise, schon Spiele gewonnen hat." In der Tat gibt es in Schalkes Mannschaft keinen rustikaleren Spieler als Palsson, der keinen Zweikampf, kein Kopfballduell scheut.
Schalke siegte 5:2 gegen Sandhausen
Gegen Sandhausen schossen die Königsblauen ohne Palsson ein 5:2 (0:0) heraus. Sechs Minuten durfte er immerhin mitmischen - als er eingewechselt wurde, gab es eine Menge Applaus. Doch das hatte weniger mit ihm zu tun - sondern mit der herausragenden Leistung des ausgewechselten Rodrigo Zalazar.