Bremen. Auch Schalkes Co-Trainer Mike Büskens verließ das Weserstadion nach dem 1:1 bei Werder Bremen wütend. Doch er hielt sich mit Kritik zurück.
Es gibt niemanden beim FC Schalke 04, den das kalt lässt, was an diesem Samstagabend in der Nachspielzeit des Spiels bei Werder Bremen passierte - auch nicht am Tag danach. Nach einem Zweikampf mit Henning Matriciani war der Bremer Roger Assalé zu Boden gesunken, Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte nach Rücksprache mit Video-Assistent Christian Dingert auf den Elfmeterpunkt. Deshalb endete das Spiel 1:1 (0:0), und nicht mit einem Schalker Sieg. Die Wut war groß, Trainer Dimitrios Grammozis und Sportdirektor Rouven Schröder äußerten sich lautstark und wütend. Co-Trainer Mike Büskens hielt sich mit seiner Kritik aber zurück.
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Zwei Stunden nach Abpfiff äußerte sich Büskens im sozialen Netzwerk Instagram. "Zuallererst muss ich sagen, dass falsche Entscheidungen manchmal getroffen werden und ich auch nicht ohne Fehler bin, aber ich bin so sauer. Ich dachte für einen kurzen Moment, ich wäre in der Sendung ,Verstehen Sie Spaß', aber da werden am Ende die Scherze aufgeklärt. Darauf warte ich leider immer noch. Ich wurde von meinen Eltern so erzogen, dass man Respekt vor anderen Menschen haben sollte und zu gemachten Fehlern steht. Nachdem, was ich heute beim Spiel erlebt habe, muss ich mich in der Frage des Respekts wirklich zurückhalten. Andernsfalls würde mich eine heimische Fußball-Organisation wohl richtig zur Kasse bitten, aber diese Chance möchte ich keinem geben", schrieb Büskens.
Statt einer Strafe an den DFB spendete Büskens einen Beitrag an die von ihm ins Leben gerufene Organisation "Mike macht Meter", die Bedürftigen in Gelsenkirchen in der Vorweihnachtszeit eine Freude machen möchte. Büskens rief die S04-Fans auf, auch ein paar Euro zu spenden. "Das Geld könnte man für eine warme Mahlzeit, Kleidung oder kleinere Geschenke an Bedürftige verwenden", schrieb Büskens.
Schalke-Co Büskens: "Bin gespannt, ob es Reaktion gibt"
Ein paar Sätze für Stieler, Dingert und den Bremer Assalé hatte Büskens aber doch noch übrig, nachdem er in seinem Beitrag zur Spende aufgerufen hatte. "Mindestens ein junger Mann in einem grünen Shirt kommt heute vor Lachen nicht in den Schlaf und wird sich fragen, ob es wirklich so einfach ist, einen Elfmeter zu bekommen", schrieb er an die Adresse von Assalé.
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Und über das entscheidende Duo fügte er hinzu: "Zwei weitere Menschen werden vielleicht sagen: ,Heute haben wir mal richtig in die Scheiße gegriffen.' Bin wirklich gespannt, ob da noch eine Reaktion kommt oder unsere subjektive Wahrnehmung komplett falsch ist."