Gelsenkirchen. Zweitligist FC Schalke 04 schickt sechs Profis zu ihren Nationalmannschaften. Victor Palsson hat einen guten Grund, um nicht zu fahren.

Das Wort Länderspielpause ist eigentlich falsch. Denn Pause haben Länderspiele in dieser Phase ja eben gerade nicht. Im Gegenteil, der Klubfußball inklusive Ligabetrieb ist es, der ruht. Für die Spieler hat die Reiserei zu WM-Qualifikationsspielen oder Partien mit den Junioren-Teams ebenfalls nicht viel mit Ausruhen zu tun. Sicherlich: Nicht jeder Klub - vor allem in der 2. Fußball-Bundesliga - entsendet seinen halben Kader zu den jeweiligen Nationalmannschaften. Aber der eine oder andere Leistungsträger muss trotzdem los. Das gilt auch für den FC Schalke 04.

Der Revierklub entsendet dieses Mal sechs Profis. Einer, der auch hätte fahren können, der aber verzichtet, ist Victor Palsson. Der Mittelfeldspieler verzichtet auf seine Einsätze mit der isländischen Nationalmannschaft in der deutschen WM-Qualifikationsgruppe. Und er hat einen guten Grund, wie er nach der Schalker 2:4-Pleite gegen Darmstadt erklärte. "Ich habe mit dem Nationaltrainer gesprochen. Ich wollte hier bleiben, das hat aber nichts mit einer Verletzung zu tun", erklärte der 30-Jährige. "Mein Sohn wohnt in Kanada, ich sehe ihn nicht so oft. Er ist jetzt gerade aber bei mir. Und ich will deshalb nicht zehn Tage wegreisen."

In Islands Nationalmannschaft gesetzt: Victor Palsson.
In Islands Nationalmannschaft gesetzt: Victor Palsson. © getty Images

Abwehrspieler Malick Thiaw (20) ist mit der deutschen U21 unterwegs. Der in Düsseldorf geborene Deutsch-Finne ist in der EM-Qualifikation am Freitag gegen Polen und am Dienstag, 16. November, gegen San Marino gefordert. Die Auswahl von Neu-Trainer Antonio di Salvo hat die Idealausbeute vor Augen - aktuell führt sie die Gruppe B mit zwölf Punkten an.

Schalke: Mikhailov trifft mit Russlands U19 auf das DFB-Team

Eine Etage jünger ist Schalkes Mehmet Can Aydin unterwegs: Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler ist für die deutsche U20 berufen worden. Und er ist ordentlich unterwegs: Am Donnerstag geht es nach Frankreich, am darauf folgenden Montag (15. November) nach Portugal.

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Noch eine Etage jünger ist nur noch Yaroslav Mikhailov gefordert: Der 18-jährige Russe trifft mit der U19 in der EM-Qualifikation in Griechenland am Mittwoch auf die Gastgeber, am Samstag auf Deutschland und am darauf folgenden Dienstag (16.) auf die Färöer.

Schalke-Mittelfeldmann Churlinov hofft auf WM-Ticket

Einer der sechs Schalke-Profis kann sich sogar noch Hoffnungen auf ein Ticket zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Katar machen: Darko Churlinov tritt diesmal zwar nicht gegen die deutsche Nationalmannschaft von Bundestrainer Hansi Flick an. Doch mit Nordmazedonien kämpft er in der deutschen Gruppen - nur die DFB-Elf steht bisher als sicherer WM-Fahrer fest - um die WM-Qualifikation. Aktuell ist das Team des 21-Jährigen Dritter der Gruppe J, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf Rumänien. Um diesen zu halten ist der Flügelspieler am Donnerstag in Armenien und am Sonntag gegen Island in Skopje gefragt.

Keine Chance mehr auf ein Weiterkommen hat Blendi Idrizi mit dem Kosovo. Dennoch steht für ihn neben einem Testspiel am Mittwoch gegen Jordanien am Sonntag die abschließende Partie gegen Griechenland an.

Schalkes Innenverteidiger Ko Itakura (rechts) im Trikot der Fußball-Nationalmannschaft.
Schalkes Innenverteidiger Ko Itakura (rechts) im Trikot der Fußball-Nationalmannschaft. © firo

Auch für Schalke-Abwehrspieler Ko Itakura wird es schwer. Nach vier von zehn Spielen in der dritten asiatischen WM-Quali-Runde steht er mit der japanischen Nationalmannschaft auf Platz vier - nur die ersten beiden qualifizieren sich direkt, Platz drei berechtigt zu einer Play-off-Runde. Am Donnerstag ist der 24-Jährige in Vietnam und am darauf folgenden Dienstag im Oman gefragt. (aer/meme)