Gelsenkirchen. Warum steht in Schalkes Konzernzwischenbericht eine sehr hohe Transfereinnahme? Dafür haben vor allem zwei Spielerverkäufe gesorgt.

Am Mittwochabend stellte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers vom Zweitligisten FC Schalke 04 den Konzernzwischenbericht vor - interessant sind in dem umfangreichen Zahlenwerk auch die Details. Da wären zum Beispiel 30.102.107,31 Euro Einnahmen durch Transferentschädigungen zwischen 1. Januar und 30. Juni 2021.

Schalke verkaufte McKennie bereits im März

Dabei verkauften die Schalker einen Großteil ihrer Spieler erst im Juli und August. Wie setzt sich diese Summe zusammen? Die Lösung: Die Verkäufe von Weston McKennie (Juventus Turin) und Suat Serdar (Hertha BSC) fielen ins erste halbe Jahr und bilden deshalb einen Großteil dieser Summe.

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McKennie war im Sommer 2020 ursprünglich für ein Jahr an den italienischen Spitzenklub ausgeliehen worden - dafür kassierten die Schalker seinerzeit etwa 4,5 Millionen Euro Leihgebühr. Im Vertrag war aber eine Kaufoption enthalten, die bei festgeschriebenen sportlichen Erfolgen zu einer Kaufpflicht geworden wäre. Doch dazu musste es gar nicht kommen. Am 3. März entschied sich Juve, den US-Amerikaner vorzeitig zu verpflichten. Das ließ sich der Klub rund 18,5 Millionen Euro kosten. Bisher hat der McKennie-Deal Schalke rund 23 Millionen Euro gebracht. Durch vereinbarte Bonuszahlungen oder eine Beteiligung an einem Weiterverkauf könnte die Summe sogar noch steigen. Da hat der damalige Sportvorstand Jochen Schneider gut verhandelt.

Schalke: Serdar für rund 6,5 Millionen Euro nach Berlin

Am 11. Juni verkündeten die Königsblauen den Wechsel von Suat Serdar zu Hertha BSC. Sofort kassierten sie eine fixe Ablösesumme von 6,5 Millionen Euro. Auch mit Hertha vereinbarten sie Erfolgsprämien.

Insgesamt rund 25 Millionen Euro für McKennie und Serdar - als die Corona-Pandemie noch nicht begonnen hatte, hätte Schalke allein für Serdar 45 Millionen Euro einnehmen können. Im Januar 2020 war das, als S04 noch auf die Teilnahme an der Champions League hoffte und die Winter-Transferperiode wie so viele zuvor von Rekorden geprägt war.

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West Ham United wollte Jung-Nationalspieler Serdar verpflichten. Der fühlte sich aber pudelwohl, dachte - wie er dieser Redaktion in einem Interview seinerzeit verriet - sogar an eine vorzeitige Vertragsverlängerung.

Dass er nur anderthalb Jahre später nicht einmal die Summe wieder einbrachte, die Schalke für ihn im Sommer 2018 an Mainz 05 überwiesen hatte (zehn Millionen Euro), hätte niemand vorhergesehen.