Gelsenkirchen. Schalke feiert ein Fußball-Fest. Gegen Dynamo Dresden gewinnen die Königsblauen vor 56.000 Zuschauern mit 3:0 (1:0) und klettern auf Platz zwei.

Als die Nachspielzeit angebrochen war, stimmten die Fans des FC Schalke 04 noch einmal das Lied „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“ an – und die meisten der 54.526 Zuschauer erhoben sich von ihren Sitzen. An einem ganz besonderen Fußball-Abend schlug S04 in der 2. Bundesliga Dynamo Dresden mit 3:0 (1:0) und kletterte auf Platz zwei. Es war der vierte Sieg ohne Gegentor in Folge.

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Schalke gegen Dresden: Polizei mit Großaufgebot

Besonders war das Spiel nicht nur wegen der erstmals seit März 2020 wieder großen Kulisse, sondern auch wegen der Sicherheitsvorkehrungen. Die Polizei Gelsenkirchen war mit einem so starken Aufgebot vor Ort wie in der Vergangenheit bei Revierderbys gegen Borussia Dortmund. Die Polizei kontrollierte zahlreiche Autos und Busse, bei einem Fluchtversuch am Rande einer Kontrolle verletzte sich eine Polizistin leicht. Ausschreitungen blieben aber aus.

Nicht wegen dieser Kontrollen gab es vor dem Spiel lange Warteschlangen vor den Eingangstoren. Viele Fans hatten sich nicht an die Empfehlung, möglichst früh anzureisen, gehalten. Wegen der 3G-Kontrollen mussten sie deshalb teilweise lange warten, nicht alle schafften es bis zum Anpfiff ins Stadion.

Umkämpfte Anfangsphase auf Schalke: Torjäger Simon Terodde geht zum Kopfball.
Umkämpfte Anfangsphase auf Schalke: Torjäger Simon Terodde geht zum Kopfball. © firo

Dort stand eine auf zwei Positionen veränderte Schalker Mannschaft auf dem Platz. Reinhold Ranftl und Yaroslav Mikhailov ersetzten die verletzten Mehmet Can Aydin und Domenick Drexler. In den ersten 15 Minuten mussten sich beide Mannschaften an die beeindruckende Kulisse gewöhnen, auf dem Rasen tat sich wenig.

Dann hatte Schalkes Torjäger Simon Terodde eine gute Idee. Er schickte mit einem Steilpass seinen Sturmpartner Marius Bülter, doch der schoss freistehend daneben. Fünf Minuten später glänzte Terodde erneut als Ballverteiler. Seinen geschickten Pass schoss Rodrigo Zalazar an den rechten Pfosten des Dresdner Tores. In der 21. Minute ging Schalke in Führung. Der Dresdner Morris Schröter wollte den Ball aus dem eigenen Strafraum befördern, hatte aber nicht mit dem energisch nachsetzenden Thomas Ouwejan gerechnet. Der Niederländer blockte den Ball zum 1:0 ins Netz – ein ungewöhnliches Tor, eine verdiente Führung.

Große Emotionen auf Schalke: Die Königsblauen bejubeln das 1:0 gegen Dynamo Dresden.
Große Emotionen auf Schalke: Die Königsblauen bejubeln das 1:0 gegen Dynamo Dresden. © firo

Die Schalker schalteten danach wieder in den Verwaltungsmodus, zogen sich zurück anstatt gegen einen angeschlagenen Gegner die 2:0-Führung anzupeilen. Beide Mannschaften kämpften um jeden Ball, lieferten sich einen heißen Fight. Spielerisch zeigten sie aber nur noch wenig. Es blieb beim 1:0 nach 45 Minuten – das bemerkenswerteste bis zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung.

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Die zweite Hälfte begann mit einer Schalker Chance, Terodde scheiterte aber an Torwart Kevin Broll (47.). Danach übernahm der Aufsteiger das Kommando. Die Partie spielte sich nun überwiegend in der königsblauen Hälfte ab, allein zwischen der 50. und 65. Minute erarbeitete sich Dresden sechs Ecken. Eine führte zu einer sehr guten Chance: Den Kopfball von Pascal Sohm lenkte Schalkes Torwart Martin Fraisl zur Ecke (63.). Fraisl reagierte auch bei einem Schuss von Christoph Deferner stark (70.). Das 1:1 lag in der Luft.

Schalke: Marcin Kaminski setzt den Schlusspunkt

Doch das fiel nicht – denn diesmal hatten die Schalker das Glück auf ihrer Seite. In der 78. Minute hatte der eingewechselte Kapitän Danny Latza bei seinem Comeback eine Ecke herausgeholt. Ouwejan flankte den Ball gefühlvoll auf den Kopf von Marius Bülter – 2:0. Die Dresdner schauten bedröppelt, die Arena explodierte zum zweiten Mal.

Das war die Entscheidung, und bis zum Schlusspfiff wurde die Partie zu einem Schalker Schaulaufen. In der Nachspielzeit erhöhte Marcin Kaminski sogar auf 3:0. An einem ganz besonderen Fußball-Abend.