Gelsenkirchen. Schalke 04 wird im Zweitligaspiel gegen Dynamo Dresden keine alkoholischen Getränke verkaufen. Grund ist ein Veto der Gelsenkirchener Polizei.
Im Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Samstag (20.30 Uhr/Sport1) wird Fußball-Zweitligist Schalke 04 keine alkoholischen Getränke ausschenken. Die Gelsenkirchener Polizei hatte einem vorgelegten Sicherheitskonzept mit Alkoholverkauf nicht zugestimmt.
"Nach eingehender Prüfung sind die Entscheidungsträger zu dem Ergebnis gekommen, dass die ordnungsgemäße Durchführung der Veranstaltung, insbesondere mit Blick auf die finanziellen und rechtlichen Risiken für den Verein, ohne ein mit der Polizei abgestimmtes Sicherheitskonzept nicht möglich ist", teilte Schalke mit. "Der Verein hat diese Entscheidung unter Betrachtung aller denkbaren Risiken intensiv abgewogen und sie als alternativlos bewertet."
Hochrisikospiel gegen Dynamo Dresden
Das Spiel gegen Dresden ist von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft und wird mit entsprechender Anzahl an Sicherheitskräften begleitet. Denn die Dresdner Anhänger genießen einen zweifelhaften Ruf: Immer wieder kommt es rund um Dynamofans zu Ausschreitungen und Gewalt. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Mai lieferten sich Anhänger Straßenschlachten mit der Polizei, 185 Polizisten wurden dabei verletzt. Von den 54.000 verkauften Karten gingen 4300 nach Dresden - die Polizei rechnet aber damit, dass 5000 bis 7000 Dynamo-Anhänger nach Gelsenkirchen kommen.
Die Sicherheitskräfte gehen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es im Rahmen des Fußballspiels aufgrund des aus polizeilicher Sicht übereinstimmend als feindschaftlich eingestuftem Verhältnisses beider Fangemeinden zueinander im Gelsenkirchener Stadtgebiet zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Fanmärschen der Dresdener Fans kommen wird".
Späte Anstoßzeit macht Polizei Sorgen
Aus Sicht der Polizei ist auch die späte Anstoßzeit am Samstag um 20.30 Uhr ein Problem: Danach ist eine Rückreise nach Dresden mit dem Zug nicht mehr möglich, viele Dynamo-Fans dürften also mit dem Auto kommen - und sind damit für die Polizei deutlich schlechter zu kontrollieren.
Die Stadt Gelsenkirchen hat daher am Donnerstag eine „Allgemeinverfügung zur Untersagung von Fanmärschen sowie des Mitführens von Waffen und sonstigen gefährlichen Gegenständen" verhängt, die am Samstag von 10 bis 24 Uhr gelten soll. Zudem wird in der Verfügung angekündigt, dass bei Verstößen gegen die Regeln „ihre Durchsetzung durch unmittelbaren Zwang angedroht wird“. (fs)