Lübeck/Gelsenkirchen. Mit 2:0 (1:0) setzte sich Zweitligist Schalke 04 im Test beim Regionalligisten VfB Lübeck durch. Das erste Tor war der Höhepunkt des Abends.
Das war kein Testspiel für die Geschichtsbücher: Zweitligist Schalke 04 gewann zwar beim Regionalligisten VfB Lübeck mit 2:0 (1:0), aber als einzige Erkenntnis bleibt, dass die Profis auch in der Länderspielpause ein wenig Matchpraxis sammeln konnten. Nichts war besonders gut, nichts war besonders schlecht – sondern vieles einfach nur langweilig.
Denn die rund 3000 Zuschauer sahen Sommerfußball an einem wunderschönen Herbstabend an der Ostsee. Die Spieler gingen überaus freundlich miteinander um, entschuldigten sich nach Fouls teilweise, als wären sie allerbeste Freunde. Schon vor dem Spiel war es freundschaftlich losgegangen, als die Lübecker Schalkes Torjäger Simon Terodde ein Präsent zum Zweitliga-Rekord überreichten.
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Während des Spiels ging das so nett weiter. Ernsthafte Zweikämpfe wurden nur selten geführt – beiden Teams ging es offenbar lediglich darum, in Bewegung zu bleiben und den Ball laufen zu lassen (Schalke) oder aber so weit wie möglich vom eigenen Tor fernzuhalten (Lübeck).
Schalke: Pieringer vergibt die erste Chance
In den ersten 15 Minuten lang passierte auf dem Rasen gar nichts, der Viertligist begann sogar etwas munterer als träge Schalker, die unmittelbar vor dem Spiel per Charter anreisten und direkt danach wieder ins Ruhrgebiet zurückflogen. Marvin Pieringer, der für den angeschlagenen Terodde in der Startelf stand, hatte dann die erste Chance (15.), scheiterte aber mit einem Flachschuss am gut reagierenden Lübecker Torwart Julian Schmid.
Nach dieser Szene hatten die Königsblauen mit nur wenigen Ausnahmen dauerhaft den Ball, ließen aber die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Ihre Flanken kamen nicht an, die Stürmer Pieringer und Marius Bülter wurden nur ganz selten vernünftig angespielt.
Nur in der 36. Minute war das anders: Bülter erhielt den Ball, tanzte seinen Gegenspieler mit einem Übersteiger aus und knallte den Ball aus ganz spitzem Winkel unter die Latte – ein sehenswertes Tor zur 1:0-Pausenführung für die Schalker, die sonst so harmlos waren, dass sie sich erst in der 31. Minute ihre erste Ecke erarbeitet hatten.
War schon die erste Hälfte weitgehend trostlos, änderte sich nach der Pause nicht – die zweite Halbzeit wurde durch viele, viele Auswechslungen zusätzlich noch langatmig. Am unterhaltsamsten waren noch die Zwischenrufe der Lübecker Fans oder ein Flitzer, der in der 74. Minute das Spielfeld stürmte.
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis gab fünf Spielern aus der Regionalliga-Mannschaft eine Bewährungschance – und ab der 65. Minute standen nur noch Profi-Reservisten und U23-Spieler auf dem Feld im Stadion Lohmühle.
Einer der Talente hätte das zweite Tor für die immer noch feldüberlegenen Königsblauen erzielen müssen: Nach einem Querpass von Rodrigo Zalazar schoss Stanislav Fehler aufs Tor, doch im letzten Moment lenkte ein Lübecker Abwehrspieler den Ball zur Ecke.
Lübeck hat eine dicke Chance gegen Schalke
Nur einmal kamen die Lübecker richtig gefährlich vor das Schalker Tor. In der 77. Minute hätte Ben Baßler, eigentlich Torjäger der zweiten VfB-Mannschaft, zum Helden werden können. Baßler lief dem eingewechselten Joey Müller davon und stand plötzlich ganz frei vor Torwart Ralf Fährmann. Doch er zeigte Nerven und schoss daneben.
Die Schalker machten es besser und nutzten ihre sechste Ecke zum 2:0: Lübecks Torwart Schmid, der bis dahin fehlerlos gehalten hatte, ließ sich von Pieringer aus dem Konzept bringen und den Ball fallen. Mika Hanraths staubte ab.