Gelsenkirchen. Ralf Fährmann ist nicht länger Stammtorwart auf Schalke - sein einstiger Kollege Timo Hildebrand ist verwundert. Meinung im Netz ist geteilt.

Und wieder hat es Ralf Fährmann erwischt. Wenn der FC Schalke 04 an diesem Samstag (20.30 Uhr) bei Hansa Rostock antritt, wird der Torwart nur auf der Bank sitzen und Martin Fraisl feiert nach Informationen dieser Redaktion sein Debüt bei den Königsblauen. Für Fährmann ist es innerhalb von knapp drei Jahren die dritte Degradierung vom Stammtorhüter zum Ersatzmann. Auch Rivalen wie Alexander Nübel oder Frederik Rönnow musste er in der Vergangenheit den Vortritt lassen. Ein ehemaliger Schalke-Torwart ist über diese Entscheidung verwundert: Timo Hildebrand.

„Da fällt mir eigentlich nur ein: Schon wieder? Verrückt - ich weiß nicht, wie oft Ralf das noch mitmachen muss“, sagt der 42-jährige frühere Nationaltorwart bei Sport1. „Es tut mir leid für ihn, wenn es so wäre, denn es gibt niemanden sonst, der sich so mit dem Verein identifiziert wie er. Fährmann und Hildebrand waren auf Schalke zwischen 2011 und 2014 Teamkameraden. In der Saison 2012/13 war Fährmann nach einer längeren Verletzungspause von Lars Unnerstall zum zweiten Torwart hinter Hildebrand aufgestiegen. In der Folgesaison hatte Fährmann Hildebrand gar als Stammtorhüter gar verdrängt, weil der unter anderem beim Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea Schwächen gezeigt hatte. Sechs Jahre hatte es also gedauert, bis Fährmann nach seinem Debüt 2008 erstmals längerfristig zu Schalkes Stammtorhüter wurde.

Schalkes-Torhüter-Wechsel: Gemischte Reaktionen im Netz

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Nun also erneut der Schritt zurück, denn Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis will nun auf einen technisch starken Torwart setzen. Fährmann gilt nicht als der größte Könner mit dem Ball am Fuß. Trotzdem: Fährmann ist Publikumsliebling auf Schalke – und die ersten Reaktionen in den Sozialen Netzwerken ließen am Freitag nicht lange sich warten. Allerdings sind diese nicht nur von Empörung geprägt. „Es riecht nach Verzweiflung & Aktionismus. Klar, letztes Mal unglücklich, spielerisch anfällig. Aber zu diesem Zeitpunkt wirkt es wie Ratlosigkeit. Allerletzte Patrone!“, schreibt ein Twitter-User. „Die größten Probleme liegen definitiv nicht auf der Torhüterposition“, meint ein anderer. Auch so wird die Aktion gesehen: „Ein Torwartwechsel ist in der Regel der letzte Schachzug eines Trainers und Ralle wird jetzt wohl zu einer Art Bauernopfer.“

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Andere User haben aber Verständnis für die Entscheidung von Grammozis: „Am Ende des Tages zählt halt nur die Leistung und die ist bei Ralf Fährmann seit Jahren nicht gut. Es sind ja nicht nur die Patzer, sondern auch sein unglaublich schlechtes Aufbauspiel“, heißt es von einem Twitter-User. Ein weiterer meint zum Thema Schalke: „Ein sicherer Rückhalt war Ralf Fährmann schon lange nicht mehr. Er strahlt nicht mehr die Ruhe und Souveränität aus, die er noch vor ein paar Jahren hatte.“ (fs)