Paderborn. Überraschung kurz vor Schluss: Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis wechselte beim 1:0 in Paderborn U23-Spieler Henning Matriciani ein. Warum?

Es lief die 85. Minute im Zweitliga-Auswärtsspiel des FC Schalke 04 beim SC Paderborn. Die Königsblauen führten zwar mit 1:0, aber Paderborn hatte seine Schluss-Offensive begonnen. Auf der rechten Abwehrseite schwächelte Darko Churlinov. Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis beriet sich an der Seitenlinie mit Assistent Sven Piepenbrock und entschied: Churlinov muss raus - und dafür kommt Henning Matriciani. Eine Überraschung.

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Schalke: Grammozis ließ Becker, Ranftl und Wouters auf der Bank

Grammozis hätte auch andere Möglichkeiten gehabt: Auch Timo Becker oder Reinhold Ranftl hätten diese Position spielen können. Dries Wouters wäre bei einigen Umstellungen auch ein Kandidat gewesen. Es kam aber der eigentlich für die U23 eingeplante Matriciani. "Der Junge zeigt uns jeden Tag, wie heiß er darauf ist, bei uns zu spielen", sagte Grammozis. Als in der Länderspielpause viele Profis fehlten, hatte er Matriciani zu den Profis geholt. "Wir haben sehr viel im Zweikampfbereich gearbeitet, da wir wussten, was auf uns zukommen würde, dass die Räume sehr eng sein werden, in denen wir uns behaupten müssen. Das hat er toll gemacht", lobte Grammozis.

Der 21-jährige Matriciani hatte in Paderborn zwar nicht direkt ein Heimspiel, ist aber in der Region großgeworden. Er spielte lang im Nachwuchsleistungszentrum von Arminia Bielefeld, wechselte als U17-Talent zum SV Lippstadt 08, knapp 30 Kilometer von Paderborn entfernt. Die U19 der Lippstädter führte er als Kapitän an und rückte noch im Jugend-Alter in die Regionalliga-Mannschaft auf. Im Juli 2020 folgte der Wechsel nach Gelsenkirchen. Für die U23 bestritt er 30 Spiele in der Regionalliga, am 33. Spieltag kam er in der Abstiegssaison dann zum Bundesliga-Debüt bei den Profis. Und er hatte gleich eine knifflige Aufgabe zu lösen: Im Spiel gegen Europapokal-Teilnehmer Eintracht Frankfurt (4:3) beschattete er ab der 67. Minute Filip Kostic.

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Grammozis kann sich daran noch gut erinnern: "Henning ist schon in der vergangenen Saison zu uns gekommen, hat in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt in seinem Einsatz gezeigt, dass er Potenzial hat. Jetzt arbeitet er ohne Ende. Er reißt sich jeden Tag den Hintern auf. Ich finde, dass das belohnt werden muss." Ein dauerhafter Einsatz bei den Profis war eigentlich nicht geplant, in der Vorbereitung hatte er noch bei der U23 trainiert. Nun hat er sich wieder zurückgekämpft, wenigstens vorerst.

Schalke-Trainer Grammozis: "Kann nächste Woche ein anderer sein"

Mit dieser Einwechslung will Grammozis auch anderen Talenten Mut machen. "Heute ist es Henning gewesen, nächste Woche kann es ein anderer sein", sagte der Trainer. Noch hat Schalke lediglich eine sehr gute erste Elf, die Plätze auf der Ersatzbank sind hart umkämpft.

Seine Entscheidung für Matriciani sei eine Belohnung für den Spieler gewesen, kein Denkzettel für einige Profis, betonte Grammozis noch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Becker, Ranftl und Wouters weit weg von der Startelf sind und die Saison bisher als verkorkst bezeichnen müssen. Becker befindet sich in einer großen Leistungsdelle, die Zugänge Ranftl (LASK Linz) und Wouters (KRC Genk) kommen mit dem Tempo in der Zweiten Liga nicht zurecht.

Das hatten sich die Schalker und Grammozis etwas anders vorgestellt. Am Sonntagabend war ihnen das aber herzlich egal. Sie freuten sich über den verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg in Paderborn, den Simon Terodde mit seinem Tor in der 64. Minute herausgeschossen hatte. Terodde war der Held des Tages, aber bestimmt nicht weniger glücklich als Matriciani nach seinem ersten Zweitliga-Spiel.