Gelsenkirchen. Schalkes U 19 schlägt Köln mit 4:1. „Wir haben keine Spitzenleistung über 90 Minuten gebracht, sondern nur über 70“, sagt Trainer Norbert Elgert.
Der Start in die neue Junioren-Bundesliga-Saison hätte aus der Sicht des FC Schalke 04 nicht schöner sein können. Die U 19 der Königsblauen fertigte den 1. FC Köln in einem Duell zweier Top-Teams mit 4:1 ab und bot eine Vorstellung, die Lust auf mehr machte und allerbeste Werbung für den Nachwuchsfußball war. Auch Trainer Norbert Elgert hatte gefallen, was er von seinem Team zu sehen bekam. Aber er hob gleichzeitig den Zeigefinger: „Wir haben keine Spitzenleistung über 90 Minuten gebracht, sondern nur über 70 Minuten.“
Auch interessant
Wohl wahr, denn die Anfangsphase gehörte eindeutig dem Gast aus der Domstadt. Die Gastgeber agierten zu Beginn zu passiv und mussten das 0:1 durch ein Eigentor von Leo Weichert hinnehmen. „Wir hätten, was möglich gewesen wäre, einen zweiten Treffer nachlegen müssen“, monierte Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck. Vor allem Justin Diehl hatte die entsprechenden Möglichkeiten hierzu. Er traf den Pfosten, mehr aber nicht.
Der unglückliche Eigentorschütze Leo Weichert gleicht für Schalke aus
Ausgerechnet Leo Weichert, der unglückliche Eigentorschütze, war es, der mit seinem Treffer zum 1:1-Ausgleich nach einer Ecke die Wende einleitete. Drei Minuten vor der Pause hatte dann Sidi Sané seinen ersten von mehreren großen Auftritten. Er schloss eine famose Einzelleistung mit dem Tor zum 2:1 für sein Team ab. „Ich freue mich für den Jungen, dass er getroffen hat. Das ist ihm bisher zu selten gelungen“, meinte Norbert Elgert. „Ich war immer überzeugt von ihm und hoffe, dass der Knoten bei ihm jetzt geplatzt ist.“
Auch interessant
Die Erkenntnis, die Norbert Elgert in der ersten Halbzeit trotz des Vorsprungs gewann, lautete: „Wir sind noch nicht so weit, um Angriffspressing zu spielen.“ Deshalb änderte er das Vorgehen nach der Pause und stellte auf Mittelfeldpressing um. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Was die Schalker Mannschaft in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit vor 500 Zuschauern im Parkstadion abbrannte, kann man nur als Offensivfeuerwerk bezeichnen. Die Tormöglichkeiten wechselten sich fast im Minutentakt ab. „Die Schalker haben uns nach der Pause weggebissen, sie haben uns in den Zweikämpfen aufgefressen“, meinte Stefan Ruthenbeck anerkennend. „Die Schalker haben Männerfußball gespielt. Wir nicht.“
Das nächste Spiel bestreitet Schalke bei Fortuna Düsseldorf
Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Gastgeber den Sack zumachen würden. Nach einer tollen Balleroberung im Mittelfeld spielte Louis Köster einen Doppelpass mit Ardy Mfundu und schloss diese Aktion mit dem Treffer zum 3:1 ab. Sehenswert und schön herausgespielt war auch das Tor zum 4:1-Endstand. Der vor Spielfreude nur so sprühende Uruguayer Juan Cabrera vollendete nach Zuspiel von Sidi Sané zum 4:1-Endstand.
Auch interessant
„Wichtig war, wie sich die Mannschaft nach dem Rückstand gefangen hat und wie sie danach aufgetreten ist. Alle Jungs haben eine sehr gute Leistung geboten und mannschaftsdienlich gespielt. Aufgrund der Mentalität und des Zusammenhalts haben wir dieses Spiel hochverdient gewonnen“, resümierte Norbert Elgert. „Aber die Leistung, die wir an diesem Sonntag über weite Strecken gezeigt haben, müssen wir bereits im nächsten Spiel bei Fortuna Düsseldorf wieder an den Tag legen.“
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Leo Weichert (22., Eigentor), 1:1 Leo Weichert (27.)., 2:1 Sidi Sané (42.), 3:1 Louis Köster (64.), 41 Juan Cabrera (66.).
FC Schalke 04 U 19: Treichel, Campanile, A. Mfundu (81. Anubodem), Weichert, Aliu, Hansen (73. Shubin), Sané (86. Kojic), Cabrera, Topp (86. Klein), Köster, Guzy.