Gelsenkirchen. Amine Harit wechselt wahrscheinlich von Schalke 04 zu Olympique Marseille. Eine hohe Ablöse gibt es aber nicht.

Und da war es nur noch ein Top-Verdiener: Spielmacher Amine Harit wechselt aller Voraussicht nach vom Zweitligisten Schalke 04 zum französischen Traditionsklub Olympique Marseille. Diese Zeitung kann entsprechende Informationen von L'Equipe und Sky bestätigen.

Ein Minusgeschäft für Schalke

Für die Königsblauen wäre das ein Minusgeschäft: Sie hatten für Harit eine hohe Transfereinnahme einkalkuliert. Nun ist er lediglich bis Juni 2022 ausgeliehen. Eine Kaufoption ist nicht vereinbart. Harits Vertrag bei den Schalkern gilt noch bis Juni 2024. Im kommenden Sommer kehrt er zurück.

Doch was steckt hinter dem Transfer? Eine heiße Spur gab es bei Harit nie, interessierte Vereine en masse - zum Beispiel den türkischen Traditionsverein Galatasaray Istanbul oder den Europa-League-Sieger FC Villarreal. Nun also Marseille. Was könnte dahinterstecken? Marseille steckt gerade in der Aufarbeitung eines Skandals fest - das Spiel beim OGC Nizza wurde beim Stand von 0:1 abgebrochen. Aus der Fankurve Nizzas hatte eine Wasserflasche Marseilles Spielmacher Dimitri Payet getroffen. Der hatte die Flasche zurückgeworfen, woraufhin die OGC-Fans den Platz stürmten. Harit ist offenbar als Ersatz oder Ergänzung für den 34-jährigen Payet vorgesehen und hat ein Jahr Zeit, sich durch gute Leistungen für einen neuen Vertrag zu empfehlen.

Offenbar reicht es, Harit von der Gehaltsliste zu bekommen

Und die Schalker? Gut möglich, dass sie einem Leihgeschäft zugestimmt haben, weil sie durch einen anderen Transfer zu einer unverhofft hohen Transfereinnahme kommen. Sturm-Talent Matthew Hoppe (20) zieht es zum FC Brentford, eine Ablösesumme zwischen fünf und acht Millionen Euro im Gespräch - in etwa die Summe, die S04-Sportdirektor Rouven Schröder eigentlich für Harit vorgesehen hatte.

Nun genügt es Schröder offenbar, Harit für die kommende Saison von der Gehaltsliste zu streichen. Lediglich ein Top-Verdiener steht noch darauf: Innenverteidiger Ozan Kabak (20). Das ist eine interessante Entwicklung: Als die Transferperiode am 1. Juli begonnen hatte, galt Kabak als erster und umworbenster Verkaufskandidat, eine hohe Einnahme galt als garantiert. So ändern sich die Zeiten.