Gelsenkirchen. Torwart Ralf Fährmann verzichtet auf Gehalt, bleibt dafür aber noch vier Jahre und will Schalke 04 zurück in die Bundesliga führen.

Wie Schalke den Verein wieder auf stabile Beine stellen will, wurde am Montag an einem Beispiel deutlich: Ralf Fährmann spielt künftig für ein deutlich geringeres Jahresgehalt – dafür wurde sein Vertrag aber auch um zwei weitere Spielzeiten bis zum 30. Juni 2025 verlängert.

So kommt der Torwart bis zum Ende der neuen Vertragslaufzeit auf seine Bezüge, aber Schalke kann die Zahlungen über vier Jahre strecken. Das entlastet den Jahresetat nach WAZ-Informationen um rund eine Million Euro.

Fährmanns bisheriger Vertrag lief bis zum 30. Juni 2023: Schätzungen zufolge lag sein Jahresgehalt bei knapp 2,5 Millionen Euro. Künftig verdient er pro Jahr etwa eine Million Euro weniger. Schalke spricht von einer „Neustrukturierung“ der Fährmann „zustehenden Gehaltszahlungen“. Zahlen werden vom Verein nicht genannt, aber Sportdirektor Rouven Schröder zeigte sich in der Mitteilung erleichtert: „Gespräche dieser Art sind normalerweise alles andere als einfach, aber diese waren von Beginn an sehr konstruktiv. Ralf kennt unsere Situation und war bereit, seinen Anteil an der Neuausrichtung des Klubs in der 2. Bundesliga mitzutragen. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.“

Auch bei Salif Sane war ein solcher Schritt geplant

Ralf Fährmann sprach in den Schalker Klubmedien davon, er habe mit der Vertragsanpassung „ein Zeichen setzen“ wollen. Nach WAZ-Infos war ein ähnlicher Schritt vor Wochen bereits bei Salif Sané angedacht; auch bei ihm sollte das Jahresgehalt über einen längeren Zeitraum gestreckt werden. Aktuell ist der Abwehrspieler aber verletzt und nicht einsatzfähig.

Auch interessant

Einen Umbruch im Schalker Tor gibt es vorerst nicht

Die Konsequenz aus dem Fährmann-Deal: Der Schlussmann steht auf Schalke nun unter Vertrag, bis er fast 37 Jahre alt ist. Aktuell bringt das keinerlei Nachteile mit sich: Für diese Saison hat ihn Trainer Dimitrios Grammozis ohnehin zur Nummer eins ernannt. Dass er seit Anfang 2019 mehrfach hinterfragt und in der Saison 2019/20 für ein Jahr ausgeliehen wurde, ist Vergangenheit. Einen Umbruch im Tor dürfte es nun aber vorerst nicht geben. Fährmann sagte nun, er habe mit dem Schritt auch demonstrieren wollen, „dass meine Geschichte mit diesem Verein noch lange nicht vorbei ist und ich noch sehr, sehr viel vorhabe.“ Schalke liege ihm, der 2003 aus der Jugend des Chemnitzer FC in die Knappenschmiede kam, „am Herzen“.

Dann wird’s ein Gewinn für beide Seiten: Schalke und Fährmann

Wenn es so aufgeht, wie sich das Fährmann erhofft, dann können tatsächlich alle Seiten aus diesem Deal als Gewinner hervorgehen: „Ich möchte den Verein wieder mit dahin bringen, wo er hingehört. Der Weg ist sehr hart und wird sehr steinig werden, aber ich bin bereit, den Weg zu gehen.“ Als Ziel nannte der Torwart, der für Schalke bisher exakt 200 Bundesliga-Spiele bestritten hat: Die erste Liga.