Gelsenkirchen. Schalkes Opposition gibt keine Ruhe: Die Initiative “Tradition und Zukunft“ meldet sich unmittelbar vor der Mitgliederversammlung zu Wort.

Paukenschlag drei Tage vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung des FC Schalke 04: Die Gruppe "Tradition und Zukunft", die im März mit Ralf Rangnick über ein Engagement als Sportchef gesprochen hatte, ohne den Verein zu informieren, stellte eine Homepage unter dem Namen "Herzblut auf Schalke" online.

Unternehmer Hefer gilt als Favorit für die Buchta-Nachfolge

Die Gruppe reagierte auf etliche Vorwürfe, die im Vereinsumfeld der Königsblauen existieren, und stellte einige Mitglieder vor. Besonders interessant ist eine Attacke gegen Axel Hefer. Der Unternehmer will am Samstag ab 11.04 Uhr in den Aufsichtsrat gewählt werden und gilt als Favorit auf den Posten des Aufsichtsrats-Vorsitzenden als Nachfolger von Jens Buchta.

Die Gruppe, deren Gruppensprecher noch immer Frank Haberzettel und Professor Dr. Uli Paetzel sind, schreibt, im Vorfeld der Aufsichtsrats-Sitzung am 12. März, als das Gremium in Kenntnis gesetzt wurde, seien sieben von elf Mitgliedern persönlich informiert worden. Außer Prof. Dr. Stefan Gesenhues, der die Personalie inhaltlich präsentiert hatte, "meinten urplötzlich alle, wie von fremder Hand gesteuert, von rein gar nichts mehr zu wissen."

Protest gegen die Entscheidung des Wahlausschusses

Hefer wird von der Gruppe erwähnt, da dieser sich "besonders negativ" hervorgetan hätte. "In der Öffentlichkeit und vor dem Wahlausschuss zum neuen Aufsichtsrat behauptete er felsenfest, zum Thema Rangnick von nichts gewusst zu haben. Für uns ist das unfassbar, war doch genau dieser Axel Hefer einige Wochen vorher bei einem Sondierungsgespräch unserer Gruppe mit Ralf Rangnick anwesend. Dabei hatte er eine federführende Position." Die Gruppe bemängelt zudem, Hefer würde mit seinem Unternehmen trivago zwar den FC Chelsea sponsern, nicht aber Schalke 04.

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Zudem verdeutlichte die Rangnick-Gruppe, um die es zuletzt sehr still geworden war, an, ihren Protest gegen die Entscheidung des Wahlausschusses, welche zehn Kandidaten er zur Aufsichtsrats-Wahl zugelassen hatte. "Ist es Zufall, dass die Aufsichtsratskandidaten unserer Gruppe - alle Rangnick-Befürworter - für die Wahl gar nicht zugelassen wurden? Die Hintergründe, vermeintliche Absprachen und Ansagen hierfür sind uns bekannt - aus juristischen Gründen möchten wir hierzu aber öffentlich nicht weiter ausführen."

Gruppe soll 24 Mitglieder haben, 13 geben sich zu erkennen

Die Gruppe würde 24 Mitglieder umfassen, heißt es auf der Homepage - nur 13 geben sich zu erkennen. Die Begründung: "Bei den anderen geht das aus unterschiedlichsten Gründen leider jetzt noch nicht. Unter anderem auch, weil wir von der wahren Opposition auf Schalke, den S04-Offiziellen, Repressalien drohen könnten."

Eine umstrittene Passage stellte die Gruppe wieder offline. Sie hatte ein Zitat der verstorbenen Manager-Legende Rudi Assauer mit aktuellem Bezug verfälscht, ohne das zu kennzeichnen.

Das Team: Prof. Dr. Uli Paetzel, Frank Haberzettel, Ingo Anderbrügge, Ludger Inholte, Harfid Hadrovic, Jörg Grabosch, Rüdiger Mengende, Ramon Proske, Armin Langhorst, Uwe Kemmer, Prof. Dr. Karl-Werner Schulte