Gelsenkirchen. Schalkes digitale Mitgliederversammlung endete in einem Fiasko. Am 17. Juli wird die abgebrochene Sitzung wiederholt - auf diese Art.

Jens Buchta klang enttäuscht, als er am 13. Juni um 15.09 Uhr zum Mikrofon in der Veltins-Arena schritt und Tausenden digital zugeschalteten Mitgliedern des FC Schalke 04 sagen musste: "Schalke hat den Versuch einer digitalen Mitgliederversammlung gewagt. Wir prüfen nun das weitere Vorgehen. Selbstverständlich werden wir die Mitglieder nach Abschluss der Prüfung informieren. Wir bitten alle um Entschuldigung wegen der Unannehmlichkeiten."

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Dann brach Buchta die Sitzung ab - die Technik streikte, die Stimmabgabe funktionierte nicht. Nun steht der neue Termin fest. Und aus der schriftlichen Einladung, die dieser Zeitung vorliegt, geht hervor, wie die Königsblauen erneut tagen wollen.

Schalke plant Präsenzveranstaltung am 17. Juli

Der Aufsichtsrat hat zwei Varianten für die außerordentliche Mitgliederversammlung ausgearbeitet - und deshalb satzungsgemäß zwei Einladungen verschickt. Geplant ist zunächst, dass die Veranstaltung am Samstag, 17. Juli, ab 11.04 Uhr in der Arena durchgeführt wird. In der Mitglieder-Einladung heißt es: "Aufgrund einer zwischenzeitlichen Änderung der Coronaschutzverordnung NRW kann der Verein die außerordentliche Mitgliederversammlung nach derzeitigem Stand als Präsenzveranstaltung durchführen." Alle Mitglieder benötigen entweder einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, den Nachweis eines vollständigen Impfschutzes oder einen Genesenennachweis. Befreit davon sind Kinder bis zum Schuleintritt.

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Normalerweise nehmen zwischen 5000 und 10.000 Mitgliedern an einer Versammlung in der Arena teil - diesmal ist es fraglich, ob die Schalker diese Zahl erreichen. Der neue Termin liegt mitten in den Sommerferien. Auch die Nachweispflicht könnte für einige ein Grund sein, nicht zur Arena zu fahren.

Schalke: Ersatztermin nur ein Tag später

Sollte sich die Verordnung bis dahin aber noch einmal ändern, steigt bereits einen Tag später, am Sonntag, 18. Juli, ab 9.04 Uhr die Ersatz-Veranstaltung - und das als Mischform. Digital werden die Kandidaten für die Wahlen zum Aufsichts- und Ehrenrat sowie für den Wahlausschuss vorgestellt und Nachfragen der Mitglieder erlaubt. Für die Abstimmung müssten die Mitglieder aber zur Arena fahren, um dort an digitalen Terminals zu wählen. Dafür würde ein Zeitraum von vier Stunden zur Verfügung stehen.

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Die Tagesordnung ist deutlich kürzer als beim ersten Versuch. Die Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsrat tragen ihre Berichte nicht erneut vor. Nach der Begrüßung von Jens Buchta, der am Abend der Versammlung von seinem Amt zurücktreten will, stehen lediglich die Vorstellung der Kandidaten und die Wahlen an.

Durch den neuen Termin haben die Schalker doch noch ein wichtiges internes Ziel erreicht: Sie wollten noch vor Saisonbeginn die Sitzung erledigt haben. Und die 2. Bundesliga beginnt für Schalke ein paar Tage später am 23. Juli mit einem Heimspiel gegen den HSV (20.30 Uhr/Sat.1).

Diese Schalke-Mitglieder stehen zur Wahl

  • Aufsichtsrat: Holger Brauner, Moritz Dörnemann, Prof. Dr. Stefan Gesenhues, Rolf Haselhorst, Axel Hefer, Heinz-Jürgen Kallerhoff, Sven Kirstein, Matthias Rüter, Johannes Struckmeier, Dr. Meinolf Weidenbach
  • Wahlausschuss: Tobias Buchebner, Maik Deinert, Maximilian Hermandung, Dr. Stephan Kleier, Dominik Nalewaja, Markus Peick, Probst Markus Pottbäcker, Karl-Werner Schulte, Torsten Wieland, Anja Wortmann, Prof. Dr. Till Zech, Michael Zylka.
  • Ehrenrat (Vorschlag des Aufsichtsrats): Lars Althoff, Ernst-Martin Barth, Ilona Caroli, Jan Henke, Prof. Dr. iur. Andreas Müglich.