Gelsenkirchen. Schalke löst den Vertrag mit dem früheren Nationalspieler auf. Der Zweitligist spart dadurch 3,3 Millionen Euro ein.

Das Aufatmen in der Schalker Geschäftsstelle am Ernst-Kuzorra-Weg war deutlich zu vernehmen, der Zweitligist brachte es in einem Statement von Sportdirektor Rouven Schröder zum Ausdruck: „Wir sind sehr froh, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden konnten, die den Klub wirtschaftlich deutlich entlastet.“

Rudys Abgang löst Etat-Blockade auf Schalke

Denn bisher war ein nicht unerheblicher Teil des Zweitliga-Etats durch das Gehalt von Sebastian Rudy blockiert, der auf Schalke noch einen Vertrag bis zum Sommer 2022 besaß – mit entsprechenden Zusicherungen von vier Millionen Euro Grundgehalt. Diese Summe ist jetzt aus der Welt, Schalke hat sich am Mittwoch auf eine Vertragsauflösung mit dem ehemaligen Nationalspieler geeinigt, der in der vergangenen Saison an die TSG Hoffenheim ausgeliehen war.

Sebastian Rudy kann jetzt ablösefrei wechseln

Die Einigung sieht nach Informationen dieser Redaktion vor, dass Rudy für seine Zustimmung zur Vertragsauflösung noch zwei Monatsgehälter kassiert – also circa 660.000 Euro. Dadurch spart der Klub 3,3 Millionen Euro ein – so muss man auf Schalke in diesem Jahr rechnen. Rudy kann im Gegenzug ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln.

Schalke bestätigte keine Zahlen, aber Schröder fand nach der Einigung versöhnliche Worte für Rudy: „Sebastian erhält die Chance auf einen Neuanfang bei einem anderen Verein. Wir wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute“.

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Nach einer solchen Verabschiedung hatte es noch vor zwei Tagen nicht ausgesehen. Da war der Profi nämlich nicht der Aufforderung gefolgt, auf Schalke zum obligatorischen Corona-Test anzutreten – Schröder versah das mit der netten Bemerkung, dies stimme ihn mit Blick auf eine mögliche Zukunft des Spielers auf Schalke „nachdenklich“. Natürlich hatte Schalke auch da schon nicht mehr auf Rudys sportliche Kraft gesetzt, aber Schröder muss mit seiner Verhandlungstaktik offenbar einiges bewirkt haben, nun erklärte er: „Nach dem ereignisreichen Montag haben wir noch einmal ausführlich gesprochen.“

Für 16 Millionen verpflichtet

Zum Schluss hatte die Vernunft gesiegt und eines der teuersten Schalker Missverständnisse der Geschichte beendet. Sebastian Rudy war im August 2018 für 16 Millionen Euro Ablöse vom FC Bayern verpflichtet worden, blieb aber ein Fremdkörper. Zweimal ließ er sich nach Hoffenheim ausleihen, für Schalke absolvierte er nur 30 Pflichtspiele. Und die waren sehr, sehr teuer