Köln. Acht von elf Spielen unter der Regie von Trainer Dimitrios Grammozis verlor Schalke. Darf Grammozis bleiben? Ein prominenter Kollege hofft das.

"Abhaken". Das ist das Wort, was beim FC Schalke 04 seit Samstag, 22. Mai, um 17.25 Uhr am häufigsten zu hören ist. Die verkorkste, blamable Abstiegssaison soll dunkle Vereinsgeschichte sein - die Konzentration gilt einer möglichst guten Saison in der 2. Bundesliga, die mit dem Wiederaufstieg enden soll. Die Baustellen sind erheblich: Es fehlen noch Zugänge, zu viele teure Spieler stehen noch unter Vertrag. Und was ist mit dem Trainer? Darf Dimitrios Grammozis seinen bis Juni 2022 gültigen Vertrag erfüllen?

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Seit zweieinhalb Monaten trainiert der 42-Jährige die Königsblauen. Die Zahlen sprechen erst einmal gegen eine Weiterbeschäftigung. Von elf Spielen unter Grammozis' Regie verlor Schalke acht, und das bei einer Tordifferenz von 9:25. Es gab immerhin zwei Siege und ein Unentschieden. Und doch ist die Frage: Kann ein Trainer, der so oft verloren hat, glaubhaft den Neuaufbau verkörpern? Grammozis abzulösen wäre nicht zu teuer für Königsblau.

Ein prominenten Fürsprecher hat Grammozis in Friedhelm Funkel. Der Trainer des letzten Schalke-Gegners 1. FC Köln lobte nach dem Kölner 1:0 (0:0)-Erfolg seinen einstigen Schützling beim KFC Uerdingen. "Dimi hat den Abstieg von Schalke am wenigsten zu verantworten. Er ist relativ spät gekommen. Er hat die Mannschaft in einigen Spielen aber sehr gut hingekriegt, gerade in den letzten vier", sagte Funkel. Er rief Schalke dazu auf, geduldiger in der Beurteilung von Trainer-Arbeit zu werden: "Da sind gute Leute am Werk mit Rouven Schröder, Peter Knäbel und Dimi als Trainer, der - glaube ich - eine gute Zukunft vor sich haben wird. Man muss auf Schalke auch mal Geduld haben mit einem Trainer. Ich weiß, dass Dimi geradlinig ist und gute Ideen hat."

Schalke beginnt mit dem Training am 14. Juni

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Dass Grammozis nach Saisonende gefeuert wird, erscheint wenig wahrscheinlich. Seit Wochen ist er über jeden Schritt in der Kaderplanung informiert - das Zweitliga-Aufgebot wird nach seinen Wünschen zusammengestellt. Auch der Ablauf der Sommervorbereitung entspricht Grammozis' Vorstellungen.

Los geht es am 14. Juni. Dann ist Trainingsauftakt in Gelsenkirchen.