Gelsenkirchen. Zehn Spieler werden Schalke nach der Saison definitiv verlassen: Hier ist die komplette Liste. Interessant auch, wer nicht auf der Liste steht.
Den einen trifft es mehr, den anderen weniger – aber keinen trifft es unvorbereitet: Schalke 04 hat vor dem letzten Saisonspiel am Samstag beim 1. FC Köln den Spielern reinen Wein eingeschenkt und Entscheidungen getroffen, wer den Verein verlassen muss. Die Profis wissen jetzt Bescheid, wer bleiben darf und wer sich einen neuen Klub suchen muss. Sportvorstand Peter Knäbel hatte zuletzt stets betont, dass er erst das Gespräch mit allen Spielern suchen will, bevor die Entscheidungen bekanntgegeben werden.
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Nach WAZ-Informationen wird Schalke im ersten Schritt zehn Spieler verabschieden: Sie werden den Klub definitiv nach dem Saisonschluss verlassen. Dabei handelt es sich um Bastian Oczipka (32) und Benjamin Stambouli (30) – ihre Verträge sind mit dem Abstieg ungültig geworden. Gehen müssen auch Steven Skrzybski (28), Alessandro Schöpf (27), Shkodran Mustafi (29) und Nabil Bentaleb (26) – ihre Verträge waren ohnehin nur bis zum 30. Juni 2021 datiert und werden nicht verlängert. Und verabschiedet werden nach dem Köln-Spiel auch vier Leihspieler: Frederik Rönnow (28) und Goncalo Paciencia (26) kehren nach Frankfurt zurück, Kilian Ludewig (21) zu RB Salzburg und William (26) zum VfL Wolfsburg.
Hoffnung auf den Verbleib von zwei Schalker Führungsspielern
Dass diese zehn Namen auf der Liste stehen, war erwartet worden: Den einen wird es mehr treffen: So vielleicht Steven Skrzybski, der seinen Lieblingsklub Schalke nach drei Jahren wieder verlassen muss. Den anderen wird es weniger treffen: Nabil Bentaleb wird nach fünf Jahren auf Schalke vermutlich am meisten den monatlichen Gehaltsscheck vermissen. Interessant ist aber, wer nicht auf der Liste der definitiven Abgänge steht: Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar.
Mit beiden Profis führt Schalke noch Gespräche, ob eine Weiterverpflichtung möglich ist. Kolasinac ist vom FC Arsenal ausgeliehen – dass Schalke noch Hoffnung auf einen Verbleib hat, ist zunächst einmal ein gutes Zeichen, aber eine Tendenz gibt es noch nicht. Gleiches gilt für Klaas-Jan Huntelaar, den Knäbel gerne als Integrationsfigur behalten würde. Auch Dritt-Torwart Michael Langer wird trotz eines auslaufenden Vertrages noch nicht verabschiedet: Der Österreicher ist wichtig für die Kabine und darf deswegen eventuell bleiben.
Mit der ersten Streichliste von zehn Namen ist der Umbruch im Schalker Kader natürlich nur eingeleitet: Gespräche über die Zukunft hat Schalke auch mit allen anderen Profis geführt, die den Klub noch verlassen wollen oder sollen – nur haben diese noch laufende Verträge. So ist es kein Geheimnis, dass sich Schalke aus Verkäufen von Spielern wie Suat Serdar, Amine Harit oder auch Mark Uth Ablösesummen verspricht, um selbst auf dem Transfermarkt handlungsfähig zu sein. Auch der derzeit an den FC Liverpool ausgeliehene Ozan Kabak soll Geld in die Kasse bringen.
Weitere Schalker Spieler werden gehen
Und Omar Mascarell hatte angekündigt, dass er gerne nach Spanien zurückkehren möchte – auch sein Vertrag läuft noch bis 2022. Interessant wird auch sein, wie es mit ebenfalls noch weiter gebundenen Großverdienern wie Matija Nastasic oder Salif Sané weitergeht. Da der Transfermarkt in Corona-Zeiten noch überhaupt nicht in Schwung gekommen ist, dürften sich die Gespräche hinziehen – zum Trainingsauftakt in knapp vier Wochen kann der neue Kader noch nicht stehen.
An Neuzugängen hat Schalke bisher Danny Latza (Mainz 05) und Simon Terodde (Hamburger SV) verpflichtet: Beide kommen ablösefrei und sind als Eckpfeiler der neuen Mannschaft vorgesehen. Mit weiteren Kandidaten ist Schalke im Gespräch, wobei der umworbene Sebastian Schonlau (Kapitän des SC Paderborn) sich für einen Wechsel zum HSV entschieden hat.