Gelsenkirchen. Schalker Fans haben an der Glückauf-Kampfbahn ein großes Banner und ein Kreuz angebracht – das sorgte für Aufsehen. Und das steckt dahinter.
Ein Lebenszeichen nach der Beerdigung: So lässt sich der überraschende 4:3-Sieg des FC Schalke 04 im vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen Eintracht Frankfurt interpretieren. Beerdigung deshalb, weil einige Schalke-Fans schon vor der Partie die Zugehörigkeit der Königsblauen zur Bundesliga symbolisch begruben. Mit einem großen Banner, das erst vor der Kult-Kneipe Mythos Görsmeier und danach am Eingangstor der Glückauf-Kampfbahn hing, einem Kreuz davor und einem Spruch in Anlehnung an den legendären Schalke-Manager Rudi Assauer verabschiedeten die Fans ihren Verein aus der ersten Liga.
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„Wenn der Schnee schmilzt, dann sieht man wo die Kacke ist“, zitierten sie Assauer und folgerten: „Lieber Rudi, der Schnee ist jetzt geschmolzen. Wir kommen wieder.“ Letzteres stand auch auf dem vor dem Banner platzierten Kreuz, wo zudem das Gründungsdatum 4. Mai 1904 als Geburts- und der letzte Bundesligaspieltag am 22. Mai 2021 als Todestag zu sehen war.
Missverständnisse beim Kreuz
Organisiert hatte die Aktion ein Fanklub aus dem Süden Deutschlands. Er war an Mirko Schätze von der Kneipe Mythos Görsmeier herangetreten und hatte ihn um Unterstützung gebeten. „Wir sind abgestiegen, weil oben zu viele Fehler gemacht wurden“, sagt Mirko Schätze. „Es gab zu hoch dotierte Verträge, außerdem wurden die falschen Spieler geholt. Die Mannschaft passte nicht zusammen.“
Auf dem Kreuz steht auch: „Wir kommen wieder“
Auf all das wollten er und der Fanklub mit der Aktion aufmerksam machen. Doch insbesondere das Kreuz sei von einigen missverstanden worden, erzählt Mirko Schätze: „Im Netz und in manchen Medien wurde das so interpretiert, dass das Kreuz für den Tod des Vereins oder den irgendwelcher Menschen stehen soll. Das soll es aber nicht zeigen. Wir begraben damit nur die erste Liga, um das Neue, also die zweite Liga, zu beginnen. Deshalb steht unten auch ‚Wir kommen wieder‘.“ Auch der Leichenwagen, der in einem Video im Netz neben dem Kreuz zu sehen ist, ändere an diesem Hintergrund nichts: „Der war nur zufällig da und hat sich neben das Kreuz gestellt.“
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Über das Lebenszeichen nach der symbolischen Beerdigung freut sich Mirko Schätze aber sehr: „Im Fernsehen wurde sogar gesagt, dass die Schalker gewonnen haben, weil wir ihnen in den Arsch getreten haben. Da kann man mal unseren Einfluss auf die Spieler sehen“, scherzt er, um dann aber ernsthaft hinzuzufügen: „Dieses Spiel hat mir Hoffnung gemacht. Die jungen Spieler haben besser harmoniert als die älteren. Jetzt kommt es darauf an, dass wir für die neue Saison eine gute Mischung aus den frischen Jungen und erfahrenen Zweitligaspielern finden. Das wird schließlich die beste zweite Liga aller Zeiten.“