Gelsenkirchen. Salif Sané bestritt nur 14 der vergangenen 45 Bundesliga-Spiele für Schalke. Oft war er am Knie verletzt. Sein Vertrag gilt auch für die 2. Liga.

Es gibt viele Gründe, warum sich der FC Schalke 04 seit Januar 2020 in einer fundamentalen Krise befindet. Eine Krise, die mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga enden wird. Die Gründe sind vielfach benannt - drei Beispiele: fehlerhafte Kaderplanung, falsche Entscheidungen der (vielen) Trainer und ein erhebliches Verletzungspech. Dieses betraf auch Salif Sané. Dass Schalke erhebliche Defensivprobleme hat, liegt auch daran, dass der 30-jährige Abwehr-Riese in dieser Zeit nur 14 der 45 Liga-Spiele bestreiten konnte - meist schmerzte das Knie. Nun ist Sané wieder fit, steht im Kader, wenn S04 beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) antritt, doch bleibt er auch ein Schalker?

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Am vergangenen Sonntag, als Schalke den FC Augsburg mit 1:0 (1:0) bezwang, gehörte Sané bereits zum Aufgebot, kam aber nicht zum Einsatz. "Salif hatte leider eine lange Leidenszeit mit seinem Knie. Wir müssen schauen, dass wir eine Stabilität in seinen Körper bekommen. Er ist noch nicht so weit, 90 Minuten gehen zu können", sagte Trainer Dimitrios Grammozis. "Über die Qualitäten von Salif brauche ich nicht viel zu sagen. Er hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er einer Mannschaft aufgrund seiner körperlichen Präsenz sehr viel Stabilität gibt."

Schalke holte Sané 2018 von Hannover 96

Ex-Sportchef Christian Heidel hatte Sané im Juni 2018 für etwa sieben Millionen Euro Ablösesumme von Hannover 96 zu den Königsblauen geholt. In seiner ersten Saison bestritt er 40 Pflichtspiele, zog mit Schalke ins Champions-League-Achtelfinale ein. In der Liga klappte der Klassenerhalt erst spät.

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Besser lief es für Sané in seinem zweiten Jahr, der Saison 2019/2020. Er bildete mit Benjamin Stambouli eine Top-Innenverteidigung, Schalke stand nach zehn Spieltagen auf dem sechsten Platz - Rückstand zur Spitze: nur vier Punkte. Im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (3:2) am 4. November 2019 verletzte er sich aber schwer - und kam seitdem nicht mehr so richtig auf die Beine. Nach der Corona-Pause im Frühjahr 2020 war er zwar wieder fit - dass er im Derby bei Borussia Dortmund (0:4) gleich in der Startelf stand, bezeichnete Ex-Trainer David Wagner als groben Fehler. Schnell verletzte sich Sané und war wieder raus.

Schalke-Trainer Grammozis: "Physis und fußballerisches Vermögen"

Sein hoch dotierter Vertrag gilt noch bis Juni 2022 - und auch für die 2. Bundesliga. Einer wie er wäre in der 2. Bundesliga in einer guten körperlichen Verfassung eine wichtige Stütze. Sagt auch Grammozis: "Wir brauchen Spieler für die kommende Saison, die Physis und fußballerisches Vermögen verbinden. Das gilt nicht nur für Salif."

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Die Personalie Sané könnte dennoch schwierig werden. Dessen üppiges Gehalt kann Schalke nach einem Abstieg kaum stemmen. Auf der anderen Seite lassen sich mit einem Spieler, der so lange verletzt war, kaum Transfereinnahmen generieren. Wie in vielen anderen Fällen gilt auch bei Sané: Ausgang offen.