Gelsenkirchen. Schalkes ehemaliger Torwart Frank Rost blickt mit Sorge auf seine Ex-Vereine. Denkt er an Schalke und die 2. Liga, “könnte man laut losheulen“.

Frank Rost stand zwischen 2002 und 2007 stolze 130 Mal im Tor des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Mit Schalke erreichte er 2005 das Pokalfinale und wurde Vizemeister. Nun taumeln die Königsblauen als Tabellenletzter dem Abstieg aus der Bundesliga entgegen. Und auch wenn der 47-jährige Rost mittlerweile mit seiner Frau Felicitas einen Reiterhof im niedersächsischen Rotenburg (Wümme) betreut, hat er mit dem Fußball noch nicht abgeschlossen. Und er beobachtet auch, was auf Schalke geschieht.

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„Abgeschlossen habe ich bestimmt nicht, aber es gibt nun mal Dinge, die mich im Profifußball gewaltig stören. Der Fußball an sich ist und bleibt eine große Leidenschaft, schließlich habe ich diesem eine Menge zu verdanken“, sagte Rost jüngst im Gespräch mit Transfermarkt.de. Doch: „Es geht heutzutage nur noch um das Geld und Postenschacherei. Viele Probleme in den Vereinen sind hausgemacht. Den Aufsichtsräten geht es größtenteils nur noch um die Selbstdarstellung und die Möglichkeit günstig an VIP-Tickets zu kommen.“ Unbequeme Leute, „die den Finger in die Wunde legen und Missstände ansprechen“, ist sich Rost sicher, „werden bewusst rausgehalten oder konsequent isoliert.“

Schalke ist ‚Fußball arbeiten‘, Schalke ist ‚Fußball leben‘

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Auch das jüngste Geschehen bei seinen Ex-Klubs Schalke, Hamburger SV und Werder Bremen sieht er kritisch: „Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Sportdirektoren heimlich FIFA gespielt haben und dachten, was auf der Konsole klappt, klappt auch im richtigen Leben.“ Vor allem der kommende Abstieg des FC Schalke wird wehtun: „Das ist so ein geiler Klub und wenn ich dann daran denke, dass dieser Klub in der neuen Saison in der zweiten Liga spielen muss, könnte man eigentlich laut losheulen.“

Der Grund für die Schalker Misere laut Rost: Die Schalker haben in den jüngsten Jahren „komplett falsche Spieler verpflichtet. Ich unterstelle den Jungs nicht, dass sie nicht kicken können, nur haben sie nicht verstanden, was Schalke bedeutet. Schalke ist ‚Fußball arbeiten‘, Schalke ist ‚Fußball leben‘, Schalke ist ‚für die Fans spielen‘. In meinen Augen sollten die Personen, die für den Misserfolg verantwortlich sind, in naher Zukunft keinen Job mehr im Fußball bekommen dürfen.“ (fs)