Gelsenkirchen. Ein Spieler mehr für den Neuanfang: Timo Becker bleibt auch im Abstiegsfall bei Schalke 04. Er hat einen neuen Vertrag unterschrieben.

Gewinner gibt es in dieser Absturz-Horrorsaison des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 wahrlich nicht viele. Einer der wenigen ist Abwehrspieler Timo Becker. Der 24-Jährige hat sich bei den Königsblauen einen Stammplatz erkämpft und nun die Belohnung erhalten. Becker, ein bekennender Schalke-Fan, hat seinen Vertrag bis Juni 2023 verlängert. Er gilt für beide Ligen.

„Es war einer der ersten Aufträge der Task Force Kaderplanung, proaktiv auf Timo zuzugehen, um seinen Vertrag zu verlängern. Dass wir dieses Vorhaben umsetzen konnten, freut uns sehr“, sagte Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. Becker freut sich auf die Zukunft bei den Königsblauen: „Jeder weiß, wie sehr ich seit Kindheitstagen am Klub hänge. Umso größer ist meine Motivation, Teil des Neuanfangs zu sein.“

Timo Becker kam von Rot-Weiss Essen zu Schalke 04

Becker startete seine Profikarriere mit Verspätung. Seine letzten Jahre als Jugendspieler verbrachte er bei Rot-Weiss Essen. Dort rückte er auch in die Regionalligamannschaft auf, war weitgehend Stammspieler, saß aber zwischendurch mal auf der Bank. So richtig schien es mit der Karriere vorwärts zu gehen, als er dann im Sommer 2019 im Alter von 22 Jahren zu Schalke 04 wechselte – er war aber nur für die U23 eingeplant, die gerade in die Regionalliga West zurückgekehrt war.

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Als aber Anfang 2020 das Personal in der Defensive ausging, holte Schalkes Ex-Trainer David Wagner Becker zu den Profis – er ist sowohl in der Innen- als auch in der Außenverteidigung einsetzbar. Seine Leistungssprünge in den vergangenen Monaten sind unverkennbar. Er steckte auch eine schwierige Phase unter Trainer Manuel Baum weg, der Becker häufig zur U23 abschob. In Baums Amtszeit zählte Becker nur einmal zum Kader, saß sonst auf der Tribüne. Seitdem Christian Gross übernahm, ist Becker aus der Startelf nicht wegzudenken. Bisher kommt er auf 24 Bundesliga-Spiele.

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„Timos Entwicklung unterstreicht auch die gute Arbeit, die in der U23 geleistet wird“, sagte Knäbel. Auch andere Vereine wurden auf Beckers Entwicklung aufmerksam und klopften dessen Wechselbereitschaft ab. Dass der alte Vertrag des Verteidigers am 30. Juni endete, stimmt aber nur halb. Der bisherige Vertrag enthielt eine Klausel über eine automatische Verlängerung, die an Einsätze gekoppelt war – eine Marke, die Becker sicher erreicht hätte. Becker wäre also ohnehin bis 2022 ein Schalker geblieben.

Die Königsblauen aber sehen mehr Potenzial und banden Becker gleich für zwei Jahre.