Gelsenkirchen. Ahmed Kutucu spielt aktuell auf Leihbasis für Heracles Almelo in den Niederlanden. Schalke-Idol Olaf Thon bedauert das. Er hält viel von Kutucu.
Viele Gedanken um den FC Schalke 04 macht sich Ehrenspielführer Olaf Thon (54). Sein Wunsch für die Zukunft ist, dass der Klub auf Spieler setzt, die in der Knappenschmiede ausgebildet wurden - egal ob Schalke das Wunder Klassenerhalt noch schafft oder in die 2. Bundesliga absteigt. Ein Spieler, der es Thon ganz besonders angetan hat, ist Stürmer Ahmed Kutucu, der aktuell auf Leihbasis für Heracles Almelo spielt.
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"Von Kutucu", sagte Thon am Dienstagmittag in einem WAZ-Live-Talk, "habe ich mir viel, viel mehr versprochen. Ich habe ihn in der U19 spielen sehen. Er hat dort auf der Zehner-Position gespielt, mit links und rechts aufs Tor gehauen - ich habe mir gedacht: Spielt da der Olaf Thon?" Kutucu schaffte den Durchbruch aber unter keinem Trainer - und davon hatte Schalke zuletzt viele. Im Winter bat der türkische Nationalspieler um einen Wechsel, Schalkes ehemaliger Sportvorstand Jochen Schneider stimmte zu.
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Doch woran ist Kutucu vorerst gescheitert? "Ich glaube, dass es der Situation geschuldet war", sagt Thon. "Dass er als junger Spieler keine Unterstützung hatte, um dann mitgerissen zu werden." Er selbst, sagt Thon, habe sie Anfang der 80er gehabt, als er als 17-Jähriger ins Profiteam aufrückte. "Mein Glück war es, Bernard Dietz, Klaus Täuber, Michael Jakobs, Walter Junghans und Mathias Schipper an meiner Seite zu haben. Sie haben mir im richtigen Moment die richtigen Tipps gegeben. Zum Beispiel in Sachen Ernährung - da sagte Schipper 1983: ,Nicht so viel Wurst essen beim Frühstück.' Täuber hat zu mir gesagt: ,Zum Fußball spielen gehören auch Tempo und kämpferischer Einsatz.' Jakobs hat zu mir gesagt: ,Wir wissen, dass du der Beste bist. Aber du kannst nicht allein gewinnen, du musst den Ball auch mal abgeben.'"
Fan-Liebling Kutucu, ein gebürtiger Gelsenkirchener, steht im Sommer auf Schalke wieder auf der Matte. Schafft er im zweiten Anlauf den Durchbruch? Olaf Thon würde es freuen.