Berlin. Erstmals bleibt Schalke in der laufenden Saison auswärts ohne Gegentor. Warum das Remis bei Union Berlin kein Befreiungsschlag ist. Ein Kommentar
Der Abstieg in die 2. Bundesliga ist für den FC Schalke 04 wieder eine Woche näher gerückt. Schalke blieb zwar zum ersten Mal in dieser Saison in einem Auswärtsspiel ohne Gegentor, doch im Abstiegskampf war das 0:0 bei Union Berlin kein Befreiungsschlag. Ein paar Dinge verbessern sich von Woche zu Woche: Die Defensivarbeit wird stabiler, so manche Kombination klappt häufiger in der Hinrunde. Doch kleine Schritte bringen Schalke 13 Spieltage vor Schluss nicht entscheidend nach vorn. Deshalb bleibt der Rückstand in der Tabelle beträchtlich, der Klassenerhalt käme weiter einem Wunder gleich.
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Und das Ergebnis dürfte nicht die Diskussionen um den umstrittenen Sportvorstand Jochen Schneider beruhigen. Die haben an Schärfe gewonnen, seit Hunderte Ultras am Freitagabend vor der Geschäftsstelle lautstark gegen Schneider demonstriert hatten. Schneider stellte sich den Fans, diskutierte mit ihnen – und doch scheint sein Rauswurf nur noch eine Sache von wenigen Tagen zu sein – nicht mehr von mehreren Monaten.
Schalke ist keine Top-Adresse mehr
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Schalkes Aufsichtsrat sollte schnell einen Nachfolger für Schneider finden – die Auswahl ist aber nicht mehr so groß wie in früheren Zeiten. Schalke ist nicht mehr die erste Adresse, bei der sich die Top-Leute der Branche um den Job des Sportchefs reißen. Viel Geld steht dem neuen Mann auch nicht zur Verfügung.
Dringende Personalien aber müsste er klären: Noch steht kein Trainer für die kommende Saison fest. Gesucht wird ein Hoffnungsträger, der den Neuaufbau glaubhaft verkörpern kann. Bis zu 15 neue Spieler müssen kommen – sowohl Spieler als auch deren Berater würden gern wissen, mit wem sie es zu tun haben. Fest steht nur, dass im Abstiegsfall der Wiederaufstieg das Ziel ist.
Schalke steht vor dem Revierderby gegen den BVB
Fan-Proteste, umstrittener Sportchef, ungewisse Zukunft – es gibt viele Dinge, die auf Schalke aktuell mehr interessieren als der nächste Gegner. Und der heißt Borussia Dortmund. Der BVB kam im Spiel gegen Hoffenheim nicht über ein 2:2 hinaus und droht selbst sein Saisonziel Champions-League-Teilnahme zu verpassen.
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Vor dem Hinspiel noch war der BVB Bayern-Jäger und siegte locker mit 3:0. Nun steht ein Krisen-Derby bevor.