Gelsenkirchen. Huub Stevens gibt sein Amt im Aufsichtsrat auf, weil er sich mehr um seine Familie kümmern will. Er will Schalke aber weiter zur Seite stehen.

Mit Huub Stevens geht ein großes Stück Schalker Geschichte von der Kommandobrücke. Der 67-jährige Jahrhundert-Trainer legt sein Amt im Aufsichtsrat der Königsblauen zum Saisonende nieder. Stevens bekleidet den Posten im wichtigen Kontrollgremium des Vereins seit 2018. Während seiner Zeit als Aufsichtsrat kehrte er zweimal als Übergangs-Coach auf die Trainerbank zurück. „Ich habe in den vergangenen drei Jahren viel erlebt und hätte nicht gedacht, dass ich noch zweimal auf der Bank sitzen werde, aber der Verein hat mich in sehr schwierigen Situationen gebraucht“, sagt Stevens im Interview auf Schalke04.de.

Stevens zwei Mal Interimstrainer auf Schalke

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Stevens war im Dezember 2020 nach der Trennung von Manuel Baum für zwei Partien als Interimslösung eingesprungen. Gegen Arminia Bielefeld (0:1) gab es eine Niederlage in der Bundesliga, im DFB-Pokal einen 3:1-Sieg über den SSV Ulm. Im März 2019 war Stevens zusammen mit Mike Büskens nach der Trennung von Domenico Tedesco für mehrere Wochen als Feuerwehrmann eingesprungen und rettete Schalke vor dem drohenden Abstieg. „Da konnte ich nicht Nein sagen, es ging um meinen, um unseren FC Schalke 04“, sagt Stevens rückblickend.

Stevens hofft auf mehr Zeit für die Familie

Seine Entscheidung, künftig nicht mehr im Aufsichtsrat zur Verfügung zu stehen, hat der frühere holländische Nationalspieler „schweren Herzens“ getroffen. Als Grund gibt er an: „Ich bin 67 Jahre alt und glaube, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, mich nur noch um meine Familie zu kümmern. Das betrifft natürlich in erster Linie meine Frau, die im Dezember wieder viel Zeit ohne mich auskommen musste, als ich auf die Trainerbank zurückgekehrt bin.“ Stevens führt weiter aus: „Dazu kommen aber auch meine Kinder und vor allem meine Enkelkinder, die in Berlin leben.“

Wegen der Corona-Pandemie konnte Huub Stevens seine Enkel zuletzt nicht mehr besuchen. „Wenn sich die Situation in den nächsten Monaten bessert, freue ich mich schon jetzt sehr darauf, viel Zeit mit ihnen zu verbringen“, sagt die Schalker Vereinslegende. Stevens wird auch künftig mit den Königsblauen mitfiebern. „Für mich gilt wie für viele: Einmal Schalker, immer Schalker“, bekräftigt der Routinier und stellt fest: „Schalke 04 bleibt immer mein Verein. Ich stehe natürlich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und möchte und werde mich auch weiter einbringen. Nur eben nicht mehr in einem offiziellen Amt.“ Beim Kampf um den Klassenerhalt schärft Stevens den Blick auf das Wesentliche. „Egal, wie die Saison ausgeht, Schalke kann und wird am Ende nur zusammen erfolgreich sein. Das gilt für Fans, Mitglieder und auch die Gremien.“