Gelsenkirchen. Das Comeback von Klaas-Jan Huntelaar muss noch warten. Beim 1:2 des FC Schalke 04 gegen Köln hätte der erfahrene Stürmer helfen können.

Klaas-Jan Huntelaar war einer der ersten Schalker, die nach dem Spiel wieder den Kopf nach oben hoben. Auch wenn der Rückkehrer wegen seiner Wadenverletzung gegen Köln nicht spielen konnte, machte er Schalke nach der unglücklichen Last-Minute-Niederlage Mut. “Ich denke, die zweite Halbzeit war sehr gut”, sagte Huntelaar: “Da haben wir gut gespielt, aber leider nicht gewonnen - ich denke, wir waren kurz davor.” Doch dann kam dieser frustrierende Kölner Tiefschlag in der Nachspielzeit - das 1:2 im ersten Schalker Schicksalsspiel.

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Huntelaar wollte nichts von der allgemeinen Untergangsstimmung hören. “Natürlich ist Niedergeschlagenheit da”, räumte der Stürmerstar ein. Aber was er von seiner neuen Mannschaft in der zweiten Halbzeit gesehen hatte, machte ihm Mut. “Der Kampf war gut in der zweiten Halbzeit. Wir haben leider nicht das zweite Tor gemacht, aber wir waren kurz davor.” Sein Fazit: “Wenn wir so weiter spielen wie in der zweiten Halbzeit, dann kommen wir da raus.”

An Huntelaar sollen sich andere Schalke-Spieler aufrichten können

Huntelaar ist dafür zurückgekehrt, um Schalke Hoffnung zu machen - auch als Persönlichkeit soll er in dieser extrem schwierigen Phase vorangehen, und das machte der 37-Jährige. An ihm sollen sich die anderen Spieler aufrichten können, und das wird jetzt bitter nötig sein. Schon in der Halbzeitpause, als Schalke mit 0:1 zurücklag, richtete er in der Kabine das Wort an die Mitspieler. Er berichtete: “Wir haben darüber gesprochen, was in der ersten Halbzeit nicht so gut geklappt hat. Und was wir versuchen wollen, besser zu machen.” Einiges hatte die Mannschaft da umgesetzt und war durch das fünfte Saisontor von Matthew Hoppe zum 1:1-Ausgleich gekommen. Es folgte eine Schalker Drangphase, und dann das so bittere Ende. “Ein guter Konter von Köln, und dann haben wir verloren”, bilanzierte der Hunter: “Aber die zweite Halbzeit war positiv.”

Dass die Rettungsmission jetzt viel, viel schwerer geworden ist, ist klar. Aber Huntelaar gibt zu bedenken: “Man weiß vorher, dass man ein Spiel verlieren kann. Wir haben noch 17 Spiele, es ist erst Halbzeit.” Und das ist es, woran sich Schalke und Huntelaar klammern: Eine halbe Saison bleibt noch, um diese verheerende Hinrunde mit nur sieben Punkten zu korrigieren. “Jetzt kommen die nächsten 17 Spiele. Wenn da wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, ist die Hoffnung da, dann haben wir eine Chance”, sagt Huntelaar. Er will den Kopf oben halten - und am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Bayern auch auf dem Platz helfen.

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Gegen Köln fehlte er noch wegen einer leichten Wadenverletzung, die er sich noch bei Ajax Amsterdam zugezogen hatte - Trainer Christian Gross war das Risiko zu groß, dass sich sein Hoffnungsträger schwerer verletzen könnte. “Die Tage waren ein bisschen zu wenig”, räumte Huntelaar ein und berichtete: “Heute morgen bin ich gelaufen, es geht schon besser. Ich hoffe, im nächsten Spiel dabei zu sein.” Am Sonntag gegen die Bayern also.

Dann wird’s natürlich noch schwerer, aber was Huntelaar einfordert, gilt ab sofort gegen jeden Gegner, in jedem dieser folgenden 17 Endspiele. “Wir müssen einfach Mentalität zeigen. Was ich in der zweiten Halbzeit gesehen habe, war positiv. Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft, viel mehr gemacht als in der ersten Halbzeit. Diesen Willen müssen wir noch mehr zeigen.” Um irgendwie doch noch das zu schaffen, was mittlerweile fast wie ein Wunder aussieht: Schalke in der Bundesliga zu halten - dafür ist der Hunter zurückgekommen. Und das soll nicht schon nach einem Spiel vorbei sein.