Gelsenkirchen. Dreieinhalb Jahre nach seinem Abschied könnte Klaas-Jan Huntelaar bald wieder Schalker sein. Nicht der erste prominente Bundesliga-Rückkehrer.

Klaas-Jan Huntelaar (37) liebäugelt mit einer Rückkehr zum kriselnden Fußball-Bundesligisten Schalke 04. „Ja, Schalke hat mich kontaktiert“, sagte er am Donnerstagabend im niederländischen TV. Und er bestätigte, welch schwierige Entscheidung er treffen müsse: „Es ist, als ob ich zwischen zwei Kindern wählen muss. Ajax und Schalke sind die Vereine, die ich am meisten schätze.“ Er suggerierte aber, pro Schalke zu tendieren: „Schalke ist in Not. Und Schalke braucht mich vielleicht etwas mehr.“

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Nachdem er im Sommer 2017 seinen Abschied aus Gelsenkirchen verkündet hatte, lief er für den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam auf. Sieben Jahre hatte der Mittelstürmer zuvor für die Schalker gespielt – sehr erfolgreich sogar. 2011 gewann er den DFB-Pokal mit S04. 126 Tore schoss er für die Königsblauen.

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Sollte der Routinier tatsächlich erneut einen Vertrag auf Schalke unterschreiben, wäre er nicht der erste Star der Bundesliga-Geschichte, der sich bereiterklärt, einem Ex-Klub noch einmal zu helfen. Wir liefern einen Überblick über vergangene Comebacks bei ehemaligen Klubs.

Sead Kolasinac

  • Bereits vor einigen Wochen haben die Schalker ihren Fans einen prominenten Rückkehrer vorgestellt – Sead Kolasinac. Bis Saisonende vom FC Arsenal ausgeliehen, soll der Verteidiger Schalke aus der Krise helfen – und zumindest der Start war vielversprechend. Im ersten Spiel des Rückkehrers führte er Schalke direkt als Kapitän aufs Feld und hatte seinen Anteil am wichtigen 4:0-Sieg über die TSG Hoffenheim.

Claudio Pizarro

Der ewige Bundesliga-Profi: Claudio Pizarro spielte in seiner Karriere dreimal für Werder Bremen und zweimal für den FC Bayern. Stets waren seine Tore eine Hilfe.
Der ewige Bundesliga-Profi: Claudio Pizarro spielte in seiner Karriere dreimal für Werder Bremen und zweimal für den FC Bayern. Stets waren seine Tore eine Hilfe. © dpa
Er ist der wohl bekannteste Rückkehrer der jüngeren Bundesligageschichte. Nachdem der Peruaner 1999 erstmals bei Werder Bremen unterschrieben hatte, kehrte er in der Folge dreimal zurück an die Weser (2008, 2015 und 2018). Doch nicht nur das. Auch für den FC Bayern spielte Pizarro zweimal. Zwischen 2001 und 2007 sowie zwischen 2012 und 2015. Und egal, ob als Jungprofi oder als Fußball-Oldie: Pizarro war bei Werder und dem FC Bayern immer ein Faktor. Das unterstreichen seine 197 Bundesligatore (490 Einsätze).

Michael Ballack

  • Bei Bayer Leverkusen wurde der offensive Mittelfeldspieler kurz nach der Jahrtausendwende zum Star – nur denkbar knapp verpasste Michael Ballack in dieser Zeit sämtliche Titel mit der Werkself. Über den FC Bayern landete der 99-fache deutsche Nationalspieler schließlich beim FC Chelsea. Nach vier Jahren bei den Londonern kehrte Ballack 2012 allerdings nach Leverkusen zurück. Ein gefeiertes Comeback. Im Rheinland war er in einer jungen Mannschaft stets ein Anführer auf dem Feld – an die Leistungen seiner besten Tage konnte der „Capitano“ allerdings nicht mehr anknüpfen.

Mario Gomez

  • Bei seinem Jugendklub VfB Stuttgart wurde Mario Gomez zum Star und Nationalspieler. 2007 holte er mit den Schwaben sogar die Deutsche Meisterschaft. Es folge der Wechsel zum FC Bayern. Über den AC Florenz, Besiktas Istanbul und den VfL Wolfsburg landete er 2018 schließlich erneut bei seinem Herzensklub in Stuttgart. Zum Abschied seiner Karriere konnte er mit dem VfB sogar noch den Aufstieg in die Bundesliga feiern und seinen Legendenstatus beim Klub zementieren.

Doch auch zu Schalke sind im Karriere-Herbst schon einige prominente Spieler zurückgekehrt:

Gerald Asamoah

  • Der Offensivmann Gerald Asamoah wurde zwischen 1999 und 2010 auf Schalker zu einer Vereins-Ikone und genießt noch heute großes Ansehen bei den Fans der Königsblauen. Nachdem er sportlich gegen Ende seiner Karriere bei den Gelsenkirchenern keine Rolle mehr gespielt hatte, lief er noch für den FC St. Pauli und für Greuther Fürth auf, ehe er 2013 zu Schalke 04 zurückkehrte – wenn auch nur in die zweite Mannschaft. Als bei den Profis Personalnot herrschte, durfte er 2013 sogar noch mal im DFB-Pokal ran.

Mark Wilmots

  • 1997 holte der belgische Offensivspieler Mark Wilmots mit den Schalkern sensationell den Uefa-Cup. Mit seinen Toren hatte er sogar maßgeblichen Anteil am bis heute größten Triumph der königsblauen Vereinsgeschichte. Nachdem Wilmots Schalke 2000 zu Girondins Bordeaux verlassen hatte, kehrte er nur ein Jahr später zurück – im Alter von 32 Jahren. Bei seinem zweiten Engagement bei S04 konnte er allerdings nicht mehr an die Leistungen früherer Tage anknüpfen. Nach einer ordentlichen Saison 01/02 mit 24 Einsätzen (sechs Tore), spielte Wilmots im Folgejahr nur noch zehnmal. Danach beendete er seine Karriere.

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Auffällig ist auch, dass es gerade bei bekannten niederländischen Spielern regelmäßig vorkommen, dass sie zum Ende ihrer Laufbahn, zu ihren Wurzeln zurückkehren. Das zeigten in den vergangenen Jahren unter anderem Dirk Kuyt (früher FC Liverpool) und Robin van Persie (früher Arsenal und Manchester United), die ihrer Karrieren jeweils bei ihrem Jugendklub Feyenoord beendet haben. Im Sommer kehrte auch Arjen Robben (früher FC Bayern) zum FC Groningen zurück.

Und auch Huntelaars Wechsel zu Ajax war eine Rückkehr, denn beim Klub aus Amsterdam wurde er als Jungprofi zum Star. Sollte sich der heute 37-Jährige also für einen Wechsel zu Schalke 04 entscheiden, wäre es bereits seine zweite Rückkehr.