Gelsenkirchen. Schalke 04 präsentiert sich beim 0:2 gegen den SC Freiburg ein weiteres Mal nicht bundesligatauglich - und stürzt nun der 2. Bundesliga entgegen.
Unaufhaltsam stürzt der FC Schalke 04 Richtung 2. Bundesliga. Die Königsblauen verloren das Spiel gegen den SC Freiburg nach einer ganz schwachen Leistung mit 0:2 (0:0) - dabei hatten sie die Partie selbst zu einem vorentscheidenden Duell im Abstiegskampf ausgerufen. Nun ist Schalke seit 28 Spielen ohne Sieg und abgeschlagen Bundesliga-Schlusslicht. Mit Vorstellungen wie dieser ist in keiner Profiliga ein Sieg möglich.
Für neun der elf Spieler, die Trainer Manuel Baum von Beginn an aufs Feld geschickt hatte, hatten die Königsblauen viel Geld ausgegeben. Bastian Oczipka, der einst für 4,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt kam, war der günstigste. Nur die Eigengewächse Ralf Fährmann und Nassim Boujellab kosteten keine Ablöse. Zwei dieser teuren Spieler waren in die Startelf rotiert: Amine Harit und Rabbi Matondo ersetzten Alessandro Schöpf (Bank) und Mark Uth (Gehirnerschütterung).
Doch auch wenn so viele einst teure Profis auf dem Platz stand: Fußball gab es in der ersten Halbzeit nur selten zu sehen. Beiden Trainern schien das nicht so ungelegen zu sein, als Schiedsrichter Sven Jablonski punktgenau 45 Minuten nach dem Anpfiff zur Pause bat, war zwar fast nichts passiert, Manuel Baum und sein Freiburger Kollege Christian Streich sahen aber ganz zufrieden aus.
Viele Grätschen, einige Fouls und nur wenige helle Momente bei Schalke
Ihnen war es offenbar nur darum gegangen, ohne Gegentor zu bleiben, dem Gegner keinen Platz zum Kombinieren zu lassen und Zweikämpfe auch mal unfair zu bestreiten. Kombinationen waren eher am Rande vorgesehen. Es gab deshalb viele Grätschen, einige Fouls und nur wenige helle Momente. Schalke erarbeitete sich nur eine Torchance: Suat Serdar scheiterte mit einem Schlenzer an Freiburgs Torwart Florian Müller (36.).
Die Freiburger brachten aber auch nur zwei aufregende Ereignisse im Schalker Strafraum zustande. In der achten Minute klärte Schalkes Abwehrchef Salif Sané den Schuss von Roland Sallai kurz vor der eigenen Torlinie - der Ball hätte das Tor aber ohnehin verfehlt. In der 26. Minute schoss Freiburgs Stürmer Nils Petersen den Ball aus kurzer Distanz gegen Sanés Hand - das Schiedsrichter-Team fand das nicht elfmeterwürdig. Das 0:0 zur Pause war das logische Ergebnis nach einem 45-Minuten-Langweiler.
In der zweiten Halbzeit drehte Freiburg auf
In der zweiten Hälfte änderte sich der Spielablauf schnell - und das lag nur an den Freiburgern. In der 50. Minute ließ Schalkes Linksverteidiger Bastian Oczipka den Freiburger Jonathan Schmid in Ruhe flanken, in der Mitte stand Roland Sallai munterseelenallein und überwand Torwart Ralf Fährmann mit einem Kopfball - 1:0 für die Gäste. Das verunsicherte die Königsblauen, die schon zuvor mit dem Ball wenig anzufangen wussten, noch mehr. Zwei Beispiele: Salif Sané spielte einen Querpass in der 55. Minute ins Seiten-Aus, unbedrängt, ohne Mitspieler in der Nähe. In der 60. Minute flog eine Freistoßflanke von Oczipka an allen Spielern im Strafraum vorbei. Nicht nur einmal rutschten Schalkes Spieler aus.
Schnell nach dem 0:1 war zu spüren: Auch das 28. Spiel in Folge wird Schalke nicht gewinnen. Und es kam noch schlimmer: Sallai nutzte eine Vorlage von Vincenzo Grifo zum 2:0 (68.). Die Freiburger siegten verdient - und hatten nicht einmal glänzend gespielt. Die Schalker stehen nun vor einem ungemütlichen Weihnachtsfest.