Gelsenkirchen. Schalke 04 muss vorerst auf Goncalo Paciencia verzichten. Das verkündete der Stürmer selbst in den sozialen Netzwerken. Was das für S04 bedeutet.

Schon das Foto, das Goncalo Paciencia wählte, um den Fans des FC Schalke 04 mitzuteilen, dass er länger ausfällt, wirkte traurig. Es ist ein Schwarz-Weiß-Bild von ihm selbst, er steht im Schalke-Trikot auf dem Rasen, schaut enttäuscht auf den Rasen. Und der Beitrag, den er über die sozialen Netzwerke verbreitete, enthielt viele traurige Sätze.

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"Manchmal machst du alles gut", schreibt der 26-jährige Paciencia, "du kümmerst dich gut um dich selbst, du trainierst, du erholst dich, dein Körper ist deine Priorität, damit du dich nicht verletzt, denn das gefährdet unserer Karrieren am meisten... Denn in so einem Moment bricht die Welt zusammen: Ich habe mich wieder verletzt und bin gerade nach einer erfolgreichen Operation aufgewacht." Dann folgt der für die Schalker entscheidende Satz: "Ich werde für einige Zeit nicht zum Kader gehören." Diese Angabe präzisierten weder er noch der Verein.

Dritte schwere Verletzung für Schalke-Stürmer Paciencia

Paciencia hatte eine Knieverletzung erlitten. Vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (1:4) war er deshalb zu seinem Vertrauensarzt nach Portugal geflogen, um sich eine zweite Meinung einzuholen. Für ihn ist es nicht die erste Verletzung: Schon zwischen Juni 2013 und Januar 2014 war er wegen einer Knieverletzung lange ausgefallen, ein Meniskusriss stoppte ihn für drei Monate zwischen September und Dezember 2018. "Wieder eine Verletzung", schrieb Paciencia, "und es scheint, dass dies etwas Normales in meiner Karriere ist. Davon werde ich mein ganzes Leben nicht geschützt sein."

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Für Paciencia ist die Verletzung bitter - aber vor allem auch für die Schalker: Nachdem sie den Vertrag mit Vedad Ibisevic aufgelöst hatten, fehlt nun vorerst auch der zweite Zentrumsstürmer im Kader. Es verbleibt lediglich Ahmed Kutucu, doch den türkischen Nationalspieler hat eine Infektion mit dem Coronavirus außer Gefecht gesetzt. Trainer Manuel Baum muss - wie schon in Mönchengladbach - improvisieren. Das sind die Kandidaten:

  • Mark Uth: Schalkes gefährlichster Offensivspieler kann ganz vorn spielen, am liebsten ist er aber eine hängende Spitze. Er lässt sich auch mal fallen, holt sich den Ball in der eigenen Hälfte, weicht auf die Flügel aus. In Mönchengladbach zeigte er eine tolle Leistung, legte das schöne Tor von Benito Raman vor.
  • Steven Skrzybski / Benito Raman / Rabbi Matondo: Trainer Manuel Baum sieht die Stärken von Skrzybski und Raman auf den offensiven Außenpositionen - wie in Mönchengladbach. Raman erzielte mit einem Volleyschuss ein Tor. Rabbi Matondo ist auch gerade verletzt.
  • Spieler aus der Knappenschmiede: Zwei Stürmer aus der U23 kamen in Mönchengladbach zum Einsatz: Matthew Hoppe begann, Luca Schuler wurde im Laufe der zweiten Halbzeit für ihn eingewechselt. Beide waren aber in der Regionalliga bisher nicht besonders treffsicher: Hoppe steht nach 15 Spielen bei einem Saisontore, Schuler traf in 14 Partien dreimal.

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Wer auch immer stürmt - einer drückt feste die Daumen: Paciencia. "An alle meine Teamkollegen: Es tut mir leid, sie in dieser schwierigen Zeit zu verlassen, aber ich glaube und unterstütze sie. Wir werden zusammen wieder aufstehen. Ich bin immer noch stolz, in diesem großen Verein zu sein und sicher, dass ich bald wieder in Blau und Weiß glücklich sein werde."

Schalke hat Paciencia bis zum Saisonende ausgeliehen

Am Sonntag (18 Uhr/Sky) trifft Schalke auf Bayer Leverkusen. Wer dann stürmen wird? Die Tendenz geht erneut zu einem Knappenschmiede-Angreifer. Und wie geht es mit Paciencia weiter? Er ist bis zum Saisonende von Eintracht Frankfurt ausgeliehen, der Vertrag beinhaltet eine Kaufoption in Höhe von etwa 8,5 Millionen Euro. Die wird, wie Bild berichtet, zu einer Kaufpflicht, wenn Paciencia erfolgreich ist. Doch das war er bisher nicht: Er steht bei erst einem Saisontor.