Gelsenkirchen. Dem FC Liverpool und dem AC Mailand wird großes Interesse an Schalkes Innenverteidiger-Talent Ozan Kabak nachgesagt. Ein Faktencheck.
So richtig gut hat Ozan Kabak in den vergangenen Monaten auch nicht mehr gespielt - aber welcher Profi des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat das schon? Zuletzt sorgte der talentierte Innenverteidiger sogar für negative Schlagzeilen. Am zweiten Spieltag gegen Werder Bremen (1:3) sah er Gelb-Rot, zudem spuckte er in Richtung des Bremer Spielers Ludwig Augustinsson - das Ergebnis: insgesamt fünf Spiele Sperre. Und doch gibt es offenbar im europäischen Fußball genug Interessenten, die den 20-Jährigen am liebsten schon in der Winter-Transferperiode ab 1. Januar 2021 kaufen würden. Was ist dran? Ein Faktencheck.
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Kabak steht auf Schalke noch bis Juni 2024 unter Vertrag
Der "Mirror" in England hatte berichtet, dass der FC Liverpool Kabak verpflichten möchte. Trainer Jürgen Klopp sei ein großer Fan des türkischen Nationalspielers. Durch die schwere Verletzung von Abwehrchef Virgil van Dijk (Kreuzbandriss) hat der englische Meister Bedarf. Liverpool würde ein erstes Angebot in Höhe von 20 Millionen Pfund (etwa 22,1 Millionen Euro) vorbereiten. Die "Gazzette dello Sport" aus Italien vermeldete nun, auch der AC Mailand würde ins Rennen einsteigen wollen. Beide Klubs spekulieren natürlich, den begabten Abwehrspieler durch die Schalker Finanzkrise deutlich unter Marktwert bekommen zu können.
Doch was sind die Fakten? Kabak steht auf Schalke noch bis zum 30. Juni 2024 unter Vertrag, im Sommer 2021 kann er die Königsblauen für 45 Millionen Euro fixe Ablösesumme verlassen. Gern würden die Schalker diese Summe auch kassieren. In der Sommer-Transferperiode erteilte Sportvorstand Jochen Schneider deshalb allen Interessenten eine Absage. Sportlich können die Königsblauen in der Rückrunde nicht auf Kabak verzichten. Gemeinsam mit Salif Sané soll er ein Bollwerk in der Innenverteidigung bilden. Da nicht auszuschließen ist, dass Schalke in Abstiegsgefahr gerät, dürfte Trainer Manuel Baum einem Wechselwunsch Kabaks nicht zustimmen.
Schalke: Kabak ist teurer als 22 Millionen Euro
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Aber: Es ist gut möglich, dass sich Schalkes Finanzkrise durch die Corona-Pandemie noch weiter zuspitzt. Vorhersehen kann jetzt noch niemand, ob die Bundesliga nicht doch zu einem späteren Zeitpunkt den Spielbetrieb wieder unterbrechen muss. Dann würden erneut wichtige TV-Gelder fehlen. In diesem Fall könnte sich Schalke nicht aussuchen, ob ein Profi wie Kabak noch bleibt.
Ergebnis des Faktenchecks: Aktuell finden nur Sondierungsgespräche statt. Die Wechselbereitschaft Kabaks wird abgeklopft, zudem die Konditionen bei den Schalkern. Mit 22,1 Millionen Euro werden sich die Königsblauen nicht zufrieden geben - die Interessenten werden mindestens 35 Millionen Euro zahlen müssen. Abgeben will Schalke Kabak nicht. Konkret könnte ein Wechsel nur werden, wenn sich die Finanzkrise durch die Corona-Pandemie weiter zuspitzen sollte.