Gelsenkirchen. Über die Social-Media-Plattform TikTok hat Schalke ein umstrittenes Kurzvideo veröffentlicht. Der Spott der Fans ist berechtigt. Ein Kommentar.
Als hätte es der FC Schalke 04 aktuell ohnehin schon schwer genug: Seit 21 Bundesliga-Spielen warten die Schalke auf einen Sieg, von immer mehr Prominenten, Experten, Ex-Profis werden sie zum sicheren Abstiegskandidaten ernannt - und die finanzielle Situation des Klubs ist ein Desaster. Doch nun haben sich die Schalker aus einem anderen Grund Hohn und Spott im Internet eingehandelt - und das zurecht. Es geht um ein TikTok-Video des Klubs.
Schalke-Profis und Trainer Baum im Video zu sehen
Für diejenigen, die TikTok noch nicht kennen: Auf dieser vor allem bei Jugendlichen beliebten Social-Media-Plattform aus China ist es möglich, kurze Videoclips aufzunehmen und mit diversen Effekten zu versehen. Das können Audiospuren sein, auch visuelle Filter - und noch mehr. Auch Schalke hat seit geraumer Zeit einen Account.
Mit einem Beitrag nach dem Derby haben sich die Königsblauen nun eine Menge Spott eingefangen. Das 13-sekündige Video zeigt die Profis Goncalo Paciencia, Amine Harit, Bastian Oczipka, Salif Sané und Trainer Manuel Baum in Schwarz-Weiß, aufgenommen während der 0:3-Niederlage im Derby bei Borussia Dortmund. Unterlegt ist das Video mit dem Regenfilter mit einer Kinderstimme, die sagt: "Was ist los? Geht's Dir nicht gut? Tut dir was weh? Bitte hör' auf zu weinen." Und in einem Kommentar zum Video schreiben die Schalker: "Hat jemand tröstende Worte für uns?"
Schalke veröffentlicht Video nach Derby-Pleite
Überhaupt bei TikTok vertreten zu sein, ist schon umstritten genug. Die USA diskutieren schon lange über ein Verbot der chinesischen App, auch in der EU ist sie ins Visier von Datenschutzbehörden geraten. Die Schalker begründeten ihren Schritt damit, mit jungen Fans aus aller Welt in Kontakt treten zu wollen.
Doch was wollen die Schalker diesen Fans mit ihrem Derby-Video mitteilen? Den Sinn und Zweck haben sie deutlich verfehlt. Nach dieser schwarzen Serie und einer 0:3-Niederlage in Dortmund verbieten sich auf egal welcher Plattform selbstironische Videos. Das sollten die Schalker ohnehin wissen.
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In diesem konkreten Fall ist das Video nicht imagefördernd. So werden sie keine jugendlichen Fans dazu gewinnen, dem Verein ab sofort die Daumen zu drücken. Die Wirkung ist sogar komplett verfehlt - die eigenen Spieler werden verspottet, nicht gestreichelt. Das hätte spätestens vor der Veröffentlichung den Verantwortlichen auffallen müssen. Denn an einem solchen Video ist nie nur eine Person beteiligt.
Doch was nun? In normalen, erfolgreichen Zeiten wäre ein simples Schwamm drüber möglich, als simpler Fehler, der passieren kann. Doch nun reiht sich das peinliche Video ein in viele Verfehlungen des Klubs auf allen Ebenen. Und genau das ist es, was viele Fans am meisten stört. Zurecht.