Gelsenkirchen. Seit drei Tagen ist Manuel Baum Trainer des FC Schalke 04 - und erste Entscheidungen hat er bereits getroffen. Es geht um mehrere Positionen.
Richtig viel hat Manuel Baum von Gelsenkirchen noch nicht gesehen. "Ich hatte bisher gar keine Zeit, die Region zu genießen", sagte der neue Trainer des FC Schalke 04 drei Tage nach seinem Amtsantritt. Er wohnt in einem Hotel am Stadion, der Blick aus dem Fenster am Morgen ist aktuell sein einziger Eindruck von der Gegend. Doch aktuell hat Baum genug zu tun. Und vor dem schwierigen Auswärtsspiel bei RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) hat er einige Entscheidungen bereits getroffen. Wir listen die wichtigsten auf:
Auch interessant
Torwart-Frage: Ralf Fährmann wird auch in Leipzig im Tor stehen. Bei seiner Präsentation am Mittwoch hatte sich Baum noch nicht abschließend zu dieser Personalie geäußert. Der Grund: Die bisherige Nummer zwei Markus Schubert wechselte auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt, dafür kam der Frankfurter Frederik Rönnow als neue Konkurrenz für Fährmann nach Gelsenkirchen. Rönnow hat im Gegensatz zu Fährmann aber keine Spielpraxis, Baum will ihn erst näher kennenlernen. Eine langfristige Entscheidung ist das aber nicht.
Co-Trainer: Das gilt auch für den Trainerstab. Mit Manuel Baum fing Ex-Abwehrchef Naldo (38) als Assistent an. Einen zweiten Co-Trainer sucht Baum aber noch - gemeinsam mit Sportvorstand Jochen Schneider will er sich bei der Suche Zeit lassen. Kurzfristig rückt nun U17-Trainer Onur Cinel zu den Profis auf. Cinel hat die Fußballlehrer-Lizenz erworben und darf damit auch offiziell Co-Trainer sein. "Er hat eine hohe Fachkompetenz", sagte Baum über Cinel.
Sebastian Rudy: Unter Baums Vorgänger David Wagner spielte Rudy in der Abwehrkette auf der rechten Seite. Das ist nicht seine Lieblingsposition. Und sowohl bei der 0:8-Klatsche in München als auch bei der 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen fiel Rudy auch durch Schnelligkeitsdefizite auf. Baum wird Rudy nicht mehr auf der ungeliebten Abwehrposition einsetzen. "Ich kann mich noch gut erinnern, welch überragender Spieler er in Hoffenheim auf der Sechs war. Es spricht natürlich für ihn, dass er ein sehr flexibler Spieler ist, aber ich sehe ihn in der zentralen Rolle. Damit habe ich das beste Gefühl." Und wer verteidigt nun rechts? Darauf gab Baum keine Antwort. Es gibt zwei Alternativen: Alessandro Schöpf und Timo Becker.
Auch interessant
Salif Sané: Er dürfte unter Baum zum Abwehrspieler Nummer eins aufsteigen - Ozan Kabak ist erst einmal gesperrt, Benjamin Stambouli in einer Formkrise und Matija Nastasic war zuletzt wegen einer Kopfverletzung ausgefallen. Auch Sané hat eine lange Reha-Phase hinter sich, trainiert aber nun beschwerdefrei und wurde im Spiel gegen Bremen eingewechselt. "Was mir bei Salif gefällt", sagte Baum, "ist, dass er eine richtig gute Persönlichkeit ist. Er lacht viel, nimmt auch den einen oder anderen Spieler mit. Ich halte extrem viel von ihm - und er stellt natürlich auch etwas dar." Damit spielt Baum auf Sanés Körpergröße an.
Das sind vier von vielen Entscheidungen, die Baum zu treffen hat. Woran er sich noch gewöhnen muss: Dass er seine Sprache etwas modifizieren muss. So erzählte er eine Anekdote aus einem Einzelgespräch mit einem Spieler: "Das war ein kurzer Monolog - und am Ende sagt der Spieler: Wie bitte? Da habe ich gedacht: Okay, das könnte zu bayerisch gewesen sein. Da muss ich mich schon anpassen."
So könnte Schalke in Leipzig spielen
Fährmann - Stambouli, Sané, Nastasic - Schöpf, Rudy, Mascarell, Oczipka - Bentaleb, Serdar - Uth