Gelsenkirchen. Schalkes Innenverteidiger Ozan Kabak spuckte einen Bremen-Spieler an. Dafür gibt es heftige Kritik. Trainer David Wagner stellt sich vor ihn.

Als wären die Probleme des FC Schalke 04 nicht schon groß genug: 18 Bundesliga-Spiele in Folge haben die Königsblauen nicht mehr gewonnen, nach der 1:3-Pleite gegen Werder Bremen dürfte Trainer David Wagner seinen Job verlieren. Und nun gibt es auch noch Empörung über Innenverteidiger Ozan Kabak. Es geht um eine Spuck-Attacke.

In der 29. Minute foulte Kabak den Bremer Ludwig Augustinsson und spuckte anschließend in Richtung des auf dem Boden liegenden Gegenspielers. Kabak traf Augustinsson zwar nicht, aber schon die Absicht hätte eigentlich eine Rote Karte zur Folge haben müssen.

Werder-Trainer Florian Kohfeldt: "Glasklare Rote Karte"

Fand auch Sky-Experte Lothar Matthäus. In der Halbzeitpause sagte der Rekord-Nationalspieler: „Er hat nachgespuckt. Man sieht es ganz genau. Das ist eine grobe Unsportlichkeit. Ich bin der Meinung, er hat es bewusst gemacht. Das ist das Allerschlimmste. Ich hoffe, dass es da noch Konsequenzen gibt. Das sollte sich Schalke nicht gefallen lassen, dass sich ein Spieler nicht unter Kontrolle hat.“

Werder-Trainer Florian Kohfeldt fand nach dem Spiel klare Worte: "Das ist nichts, was auf den Fußballplatz gehört. Wenn das gesehen werden würde, müsste man keine Sekunde darüber nachdenken, was passiert. Das ist eine glasklare Rote Karte. " Schalke-Coach David Wagner allerdings nahms einen Spieler in Schutz, wollte nicht von einem absichtlichen Anspucken des Gegenspielers ausgehen: "Das sieht natürlich unglücklich und nach Absicht aus. Aber ich kenne den Ozak, der ist überhaupt nicht der Typ dafür."

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Kabak meldete sich in der Nacht noch selbst zu Wort: „Es war keine Absicht, die Sicht von außen täuscht“, schrieb der türkische Nationalspieler bei Twitter: „Ich habe so etwas noch nie gemacht und werde es auch niemals tun, da es einfach unsportlich ist. In jedem Fall, Entschuldigung an Ludwig.“

Kabak flog später noch vom Platz

Schiedsrichter Markus Schmidt hatte die Szene nicht bemerkt, auch der Video-Assistent in Köln nicht. Gegenüber Bild erklärte der ehemalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer das so: „Man konnte die Aktion erst in der dritten Wiederholung sehen. Auf dem Feld wurde das Spiel fortgesetzt und das Thema war damit erledigt.“ Kabak müsse nun, sagt Kinhöfer, lange aus dem Verkehr gezogen werden: „Man kann nur hoffen, dass der Kontrollausschuss ermittelt und es für dieses schlimme Verhalten eine lange Sperre gibt. Eine klare Unsportlichkeit!“

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Wenn Schalke in einer Woche bei RB Leipzig antritt (Samstag, 18.30 Uhr/Sky), wäre Kabak aber auch ohne nachträgliche Sperre nicht dabei. Kabak sah in der 84. Minute nach einem Foul an Davie Selke Gelb-Rot.