Essen. Fatales Ende beim Uefa-Pilotprojekt: Vom Supercup-Sieg der Bayern sollten aber keine Schlüsse auf die Bundesliga gezogen werden. Ein Kommentar.
Um mal ein wenig im Bild des Pilotprojekts zu bleiben, als das die Uefa den europäischen Supercup ausgerufen hat: Der vierte Titel für Hansi Flick und seinen FC Bayern vor Zuschauern in der ungarischen Hauptstadt Budapest war ein Testflug, bei dem der Flieger ins Trudeln geraten ist. Ob der Versuch nachträglich noch eine Bruchlandung wird, dürfte sich in ein paar Tagen herausstellen.
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Von dem Münchener Erfolg über den FC Sevilla werden weniger die Bilder des überglücklichen Siegtorschützen Javi Martinez in Erinnerung bleiben als jene Aufnahmen von den Fußballer-Feierlichkeiten vor den Fans. Sie rufen ungläubiges Kopfschütteln hervor: Anhänger dicht an dicht, mal mit Mund-Nasen-Schutz, mal ohne.
FC-Bayern-Fans: Hohes Infektionsrisiko in Budapest
Dass es einige Menschen immer noch nicht begriffen haben, welches Gebot weit über die Stunde hinaus, sondern seit Monaten und noch für viele Monate gilt, ist traurigerweise eine genauso wenig überraschende Erkenntnis wie die Tatsache, dass Elefanten groß sind. Es ist anzunehmen, dass sich Fußballreisende in dem Hochrisikogebiet an der Donau angesteckt haben werden – bei einer Gelegenheit, die dem eigenen Leben zweifelsfrei für ein paar Stunden Spaß bereitet hat, aber nicht von großem Belang war.
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Daraus generell abzuleiten, Stadien dürften bei Bundesliga- und Länderspielen in den nächsten Wochen nicht von Fans besucht werden, ist aber falsch. Bei der Verteilung der Vernunft haben sich nicht nur Fußballanhänger aus der Warteschlange gemogelt.
Mit Masken, aber ohne Abstand bei Fridays for Future
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Ausufernde Familienfeiern hier, gedankenfreie Partyszene dort, Drängler im Supermarkt hier, ja: auch Fridays-for-Future-Demonstranten dort, die immerhin mit erfreulich hoher Maskenquote erstmals seit Langem wieder für eine andere Klimapolitik warben: Abstand wird zu oft in vielen Gesellschaftsteilen nur vom gesunden Menschenverstand gehalten.
Zumal: Wie es beim Fußball gehen kann, hat der Liga-Auftakt bei Borussia Dortmund gezeigt. Warum soll das nicht auch bei Schalke 04 gelingen? Bevor Stadien geleert werden, falls Fans auf den Tribünen künftig auf Maske und Abstand als Schutzmaßnahmen verzichten, hilft vielleicht noch: ein Bußgeld wie in Bussen. Gesagt, klar. Aber die Überführung dürfte angesichts des Bildmaterials ungleich einfacher sein als beim Abbrennen von Pyrotechnik – da sind die Täter in der Regel ja sehr gut maskiert.