Gelsenkirchen. Felix Magath machte seinem Spitznamen “Quälix“ auf Schalke alle Ehre. Ein ehemaliger S04-Profi erinnert sich an Horror-Einheiten.

Die nordfriesische Insel Borkum gilt als ein Paradies für Touristen. Vor allem die langen Sandstrände laden zu entspannte Sommertage ein. Doch als der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 im Jahr 2010 sein Sommertrainingslager auf der Insel absolvierte, hatten die Profis nicht viel von den vielen Vorzügen des vermeintlichen Paradises.

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Denn unter dem damaligen Trainer Felix Magath standen vor inzwischen zehn Jahren acht knüppelharte Tage für die Schalker an. „Das Trainingslager auf Borkum war die härteste Zeit meines Lebens“, erinnert sich Lukas Schmitz, als er im Gespräch mit dieser Redaktion auf die härtesten Einheiten unter Magath angesprochen wurde. Er war damals Teil des Teams. Mit 21 Jahren stand er jedoch noch am Anfang seiner Karriere, die ihn von Schalke über Weder Bremen, Fortuna Düsseldorf und den Wolfsberger AC zu VVV Venlo in die Niederlande geführt hatte.

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Und obwohl Schmitz (von 2009 bis 2011 auf Schalke) im Profifußball viel erlebt hat, sind Magaths Einheiten auf Borkum bei ihm noch immer präsent. „Wir haben Gewichte durch den Sand gezogen, Läufe am Stand gemacht“, erklärt Schmitz.

Ex-Schalker Lukas Schmitz erinnert sich an Einheiten am Strand: "Das war der Wahnsinn"

Seinem Spitznamen „Quälix“ machte der Trainer auf Borkum alle Ehre, wie sich der Linksverteidiger erinnert. Auch, weil die Spieler bis weit über ihre Grenzen hinaus getriezt wurden. „Vor Erschöpfung mussten sich viele von uns Spielern übergeben – Mitten am Strand oder vom Fahrrad“, beschreibt Schmitz. „Das war der Wahnsinn.“

Felix Magath (vorne rechts) und die Schalke-Profis bei einer Laufeinheit am Strand von Borkum.
Felix Magath (vorne rechts) und die Schalke-Profis bei einer Laufeinheit am Strand von Borkum. © firo

Ziel der Einheiten war damals den Überraschungszweiten aus der Saison 2009/10 konditionell auf die Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League vorzubereiten. Mit Blick auf die Spielzeit klappte dies zumindest teilweise. Denn in den Pokalwettbewerben wussten die Schalker zu überzeugen. In der Champions League schaffte es Schalke sensationell bis ins Halbfinale, den nationalen Pokal reichte es sogar zum Titel.