Gelsenkirchen. Schalke 04 unterliegt im Test dem Drittligisten SC Verl mit 4:5. Nach der intensiven Trainingswoche nimmt Wagner die Pleite locker hin.
Da durften endlich einmal wieder Zuschauer zu einem Spiel des FC Schalke 04 - doch von den 300 Fans, die im Parkstadion den Test des Fußball-Bundesligisten gegen den Drittliga-Aufsteiger SC Verl verfolgten, blieben bei weitem nicht alle bis zum Schlusspfiff. Schalke unterlag in einem Spiel über zweimal 60 Minuten mit 4:5 (4:5), vor allem die Leistung in der ersten Hälfte wirft viele Fragen auf.
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Die wichtigste Frage ist eine, die in jeder Saisonvorbereitung gestellt wird: Wie sind Testspiel-Ergebnisse nach harten Trainingseinheiten zu bewerten? Trainer David Wagner steckte die Blamage locker weg: „Resultate in der Vorbereitung haben für mich nie ein Gewicht.“ Er hob die positiven Dinge hervor: „Wir hatten gute Offensivaktionen. Die Jungs haben sich reingebissen, sind gesund geblieben. Sie ziehen richtig gut mit, waren bisher im Training unter schweren Bedingungen total engagiert.“
Was Schalke zeigte, war nicht professionell
Professionell war das aber nicht, was Schalke zeigte. Auch die anderen Bundesligisten mussten zuletzt mit den heißen Temperaturen kämpfen und hatten hohe Trainingsumfänge - Borussia Mönchengladbach zum Beispiel fegte Verl aber locker mit 4:0 vom Platz. Ohne Schwierigkeiten.
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Und Schalke? „Dass wir sehr wild waren in den ersten 60 Minuten, ist gar keine Frage. Wir hatten viele technische Fehler, sodass wir Verl zu Kontern eingeladen haben. Trotz der Müdigkeit möchtest du solche Fehler nicht haben, aber sie sind erklärbar“, sagte Wagner verständnisvoll. Die Verler kamen durch Zlatko Janjic (17.), Patrick Schikowski (18./46./58.) und Sascha Korb (56.) zu fünf Toren. Und Janjic hatte zwei weitere Treffer auf dem Fuß - er scheiterte zunächst am Außenpfosten (17.) und dann freistehend an Schalkes Torwart Ralf Fährmann (46.). Die erste Hälfte hätte noch peinlicher verlaufen können - und das, obwohl in der Viererkette drei potenzielle Stammspieler verteidigten: Benjamin Stambouli, Ozan Kabak und Bastian Oczipka.
Bei Schalke überzeugte Skrzybski
Was gut war aus Schalker Sicht: Ihnen gelangen vier schöne Tore - und besonders Steven Skrzybski zeichnete sich aus. Der Stürmer hatte schon beim 5:1-Erfolg im ersten Test über den Zweitligisten VfL Osnabrück zweimal getroffen. Diesmal erzielte er die Tore zum 1:2 (24.) und 3:2 (32.). Dazwischen hatte er Mark Uth das Tor zum 2:2 (29.) aufgelegt. „Total beweglich, agil, torgefährlich“, lobte Wagner. „Es gibt Spieler, die kommen schnell in eine gute Verfassung in der Vorbereitung. Steven gehört sicherlich dazu.“ Das vierte Schalker Tor erzielte Benito Raman zum zwischenzeitlichen 4:3 (55.).
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In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern ein neues Bild - Schalke spielte mit elf neuen Spielern, auch Verl hatte die meisten Akteure ausgetauscht. Und das Spiel änderte sich ebenso krass: Vogelwild war nichts mehr. Nun neutralisierten sich beide Teams. Es gab ganz wenige Torszenen, das Spiel wurde langweilig. So langweilig, dass viele Zuschauer vorzeitig nach Hause gingen. Die beste Chance hatte Schalkes Spielmacher Amine Harit, der in der 86. Minute einen Foulelfmeter verschoss. Nach einem kurzen Anlauf drosch er den Ball an die Latte.
Schalke-Profi Harit: Schwere Woche
Auch Harit nahm die Niederlage recht locker: „Die Woche war sehr schwer für uns. Wir sind sehr viel gelaufen. Jeder von uns ist ein bisschen müde. In ein, zwei Wochen sind wir besser als jetzt.“ Am Dienstag (18 Uhr, Parkstadion) steht das dritte Testspiel auf dem Programm - Gegner ist wieder ein Drittligist, diesmal der KFC Uerdingen. Wieder dürfen 300 Zuschauer zusehen. Um die bis zum Schlusspfiff zu fesseln, muss sich Schalke deutlich verbessern.