Gelsenkirchen. Schalke muss Einnahmen generieren, um Spieler kaufen zu können. Warum ausgerechnet Weston McKennie die zentrale Figur ist.
Ein paar Tage lang nahm Weston McKennie nicht mehr am kompletten Mannschaftstraining des FC Schalke 04 teil. Aufwärmen: ja. Athletiktraining: ja. Konditionsübungen: ja - aber wenn es ins Teamtraining mit Zweikämpfen ging, war McKennie schon nicht mehr dabei. Keine Verletzung sollte mehr einen Transfer des 21-Jährigen gefährden, wohin auch immer. Schalke benötigt unbedingt Einnahmen aus einem Spielerverkauf, um selbst auf dem Markt tätig werden zu können - die zentrale Figur dieser Transferpolitik ist der US-Nationalspieler.
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Doch warum eigentlich? Schalke hat noch andere Spieler, die eine Ablösesumme jenseits der 20 Millionen Euro einbringen könnten - zum Beispiel Ozan Kabak, Suat Serdar und Amine Harit. Der Grund: Bei keinem aus diesem Quartett stimmt das Verhältnis zwischen zu erwartender Einnahme und Verzichtbarkeit so sehr wie bei McKennie.
Auch ohne Weston McKennie: Schalke 04 ist im Mittelfeldzentrum ordentlich besetzt
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Kabak ist Innenverteidiger Nummer eins - einer der besten Europas im U21-Bereich. Er soll noch ein Jahr bleiben und dann die vertraglich festgeschriebenen 45 Millionen Euro fixe Ablöse bringen. Beim Neuaufbau will Schalke nicht auf den türkischen Nationalspieler verzichten. Welche Bedeutung Serdar hat, zeigte dessen Ausfallzeit wegen einer Verletzung: kein Spiel gewann Schalke ohne den torgefährlichen Mittelfeldspieler, der sich mit guten Leistungen für die EM 2021 empfehlen will. Harit ist Schalkes Spielmacher - ein genialer Techniker, der in formstarken Phasen Spiele allein gewinnen kann.
All das ist McKennie nicht - er ist nicht einer der besten U21-Spieler, war ein meist enttäuschender Bestandteil der Mannschaft, die 16 Spiele in Folge nicht gewann, und Spiele allein entschieden hat er auch noch nicht. Besonders große Lust, weiter das königsblaue Trikot zu tragen hat er auch nicht: Mehrfach äußerte er den Wunsch, nach England wechseln zu wollen - in Interviews und intern im Mannschaftskreis. Auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeldzentrum ist Schalke bestens besetzt: Kapitän Omar Mascarell kehrt bald zurück, Benjamin Stambouli hat unlängst seinen Vertrag verlängert, Suat Serdar ist ohnehin gesetzt, wenn er fit ist. Und auch Alessandro Schöpf, Nassim Boujellab und das hoffnungsvolle Talent Can Bozdogan könnten aushelfen.
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Das sind sehr viele Gründe, warum Schalke ausgerechnet McKennie so sehr ins Schaufenster stellt. Dass McKennies Reise nun wohl nicht nach Berlin geht, ist für Schalke eine mittelschwere Katastrophe. Nun geht die Vereinssuche in England von vorn los. Und jeder Tag, den McKennie weiter auf Schalke verbringt, ist ein Tag, an dem Sportvorstand Jochen Schneider nicht selbst einkaufen kann. So ist das im Sommer 2020 in Gelsenkirchen.